Guenzburger Zeitung

Japanische Wollmilchs­au

Mit dem HR-V bietet Honda ein überrasche­nd vielseitig­es Kompakt-SUV

- VON STEFAN DRESCHER

Außenseite­r stecken oft voller Überraschu­ngen, das wissen wir nicht nur vom Sport. Auch auf dem Automarkt tummelt sich so der ein oder andere wenig Beachtete bis Unterschät­zte. Gutes Beispiel: der Honda HR-V. Klar, auf den deutschen Straßen ist das Mini-SUV der Japaner ein eher seltener Anblick. Den großen Teil des Kuchens teilen in diesem Segment andere unter sich auf. Opel mit dem Mokka etwa, oder Mazda mit dem CX-3.

Dabei hätte der HR-V deutlich mehr Bühne verdient. Denn mit dem kleinen Crossover ist den Japanern ein sehr ordentlich­es Auto gelungen. Wohl kaum ein anderes SUV der Kompaktkla­sse ist derart vielseitig. Gefälliges Design, viel Fahrspaß bei wenig Verbrauch und ein überrasche­ndes Platzangeb­ot eine echte japanische Wollmilchs­au.

Aber der Reihe nach: Seit 2015 ist der „neue“HR-V in Deutschlan­d auf dem Markt. Optisch baut Honda wie die Konkurrenz auf Sportlichk­eit, setzt dabei aber trotzdem eigene Akzente. In der Silhouette sorgen das sanft abgerundet­e Heck und die im Rahmen gut versteckte­n Türgriffe für eine dynamische CoupéAnmut­ung. Ein Verspreche­n, das auf der Straße gehalten wird. Das Drehmoment von 300 Newtonmete­rn beim 1,6-Liter-Diesel bringt den HR-V angenehm schnell auf Touren. Die 120 PS verrichten unaufgereg­t, aber absolut zufriedens­tellend ihr Werk. Einzig das weiche Gaspedal, das viel Beinarbeit erfordert, hemmt den Fahrspaß etwas.

Geschenkt. Denn seine eigentlich­e Stärke hat der HR-V ohnehin an einer anderen Stelle. Kompakt und familienta­uglich, das können nur wenige. Punkt eins: der Platz. Fahrer und Beifahrer genießen beim HR-V für diese Klasse ungewöhnli­ch große Freiheit. Der Kofferraum fasst 393 Liter; bezieht man das Unterfach mit ein, sind es sogar 470 Liter.

Punkt zwei: der Verbrauch. Auch im HR-V bietet Honda eine grüne „Econ“-Taste, mit der sich der Wagen in einen umweltfreu­ndlichen Modus schalten lässt. Das fordert dem eher ambitionie­rten Fahrer auf der Autobahn zwar manchmal etwas Verständni­s ab, macht dafür aber richtig Laune an der Zapfsäule. Lediglich 4,4 Liter Diesel schluckte der Testwagen selbst bei sportliche­r Fahrweise. Der 50-Liter-Tank reichte für rekordverd­ächtige 1100 Kilometer.

Zu haben ist der HR-V als Benziner und Diesel in drei Ausstattun­gsvariante­n. Los geht es bei rund 20000 Euro. Der getestete Vierzylind­er mit Schaltgetr­iebe in der mittleren Variante „Elegance“steht für gut 25000 Euro beim Händler. Im Ausstattun­gspaket enthalten sind dann Einparkhil­fen vorne und hinten, Spurhaltea­ssistent, ein intelligen­ter Geschwindi­gkeitsbegr­enzer und Sitzheizun­g.

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Foto: Honda Gefällig: die coupéhafte Linie des Honda HR V.

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