Leserbriefe
Merkel = Kohl
Zum Leitartikel „Und plötzlich scheint die Kanzlerin besiegbar“von Walter Roller am 18. Februar: Herr Roller reduziert eine MerkelUnzufriedenheit seit Monaten auf deren Flüchtlingspolitik. Weiter zieht er Parallelen mit dem Ende der Amtszeit Kanzler Kohls. Damals war „Reformstau“Unwort des Jahres. Wie sich die Bilder doch gleichen. 2009 hat sie im Wahlkampf eine Finanzreform (Paul Kirchhof), eine Steuerreform (Friedrich Merz/Bierdeckel), eine Föderalismusreform und ein grundlegendes Nachbessern der Gesundheitsreform versprochen. Als gelehriger Zögling des Altbundeskanzlers hat sie dann dessen herausragende Eigenschaften übernommen: Abwarten und aussitzen, reagieren, statt regieren. Was ist von all den Versprechen wahr geworden? Nichts, außer man bezeichnet die Abschaffung der Praxisgebühr als Reform. Und wenn sie dann tatsächlich regiert, was kommt dann heraus? Bankenrettung auf Kosten der Steuerzahler, ebenfalls Euround Griechenland-Rettung, dazu ein doppelter Salto rückwärts in der Energiewende auf Kosten der Verbraucher. Und zu ihrem letzten Wahlversprechen, dass es unter ihrer Führung keine Pkw-Maut gäbe, bleibt nur die Hoffnung, dass es ab Oktober keine C-Führung mehr gibt. Günter Tremmel, Oberstaufen
Nackerter Trump
Zu „Der Märchenkönig“(Politik) vom 18. Februar: Ich hatte sofort die Assoziation zum Märchen von Hans Christian Andersen „Des Kaisers neue Kleider“. Da will der Kaiser nicht wahrhaben, dass er keine Kleider anhat und geht nackt an seinen Untertanen vorbei – in der Meinung, dass er wunderbare Gewänder trägt. Ich bin gespannt, wann auch Trumps Anhänger zugeben müssen, dass er nichts anhat. Brigitte Kottmair, Kissing
Kranker Trump
Zum selben Thema: Mir fällt nur eines ein zu diesem Mann. So schnell wie möglich muss ein psychiatrisches Gutachten erstellt werden. Ich denke, Herr Trump ist ernsthaft psychisch erkrankt und braucht dringend eine gute Behandlung.
Ernst Hehl, Stadtbergen
Im Glashaus
Zu „Skandalös oder normales Geschäft?“(Politik) vom 17. Februar: Die an den Haaren herbeigezogenen Argumente der machtversessenen CDU gegen Schulz zeigen die Angst vor einem Gegner, der die bisherige Politik als selbstbestätigendes Einkommens- und Machtparadies entlarvt. Man installiert einen Stab von Leuten, die im Dreck wühlen, trotz der Gefahr, eigenen Dreck aufzurühren, um eigentlich „normale, bisher von allen Seiten“geübte Praxis zu bestätigen. Wenn nicht mehr dabei herauskommt, soll man damit aufhören, um die Politikverdrossenheit nicht zu vergrößern. Politiker sollen „Vorbildcharakter“haben – sie vertreten Deutschland auch nach außen hin – und sich nicht wie kleine Kinder im Sandkasten aufführen. Wer im Glashaus sitzt… Hannes Schreyvogl, Diedorf
Bis Geiss Kanzler wird…
Zu „Fehlt es an politischer Bildung? (Bayern) vom 17. Februar: Ein Realschüler darf sich in seiner schulischen Laufbahn maximal ein halbes Jahr mit unserem politischen System beschäftigen, und das in der 10. Jahrgangsstufe! Und von wegen die politische Bildung würde fächerübergreifend und ausreichend vermittelt: Viele unserer Jugendlichen besitzen keinerlei Kenntnisse über unser Staatssystem und dementsprechend ist die Interesselosigkeit! Da gebe ich bildungspolitisch ausnahmsweise Grünen und SPD mal recht, wenn sie eine Ausweitung des Sozialkundeunterrichts fordern. In diesen Zeiten brauchen wir immer mehr politisch gebildete, aktive und mündige Bürger! Vielleicht kommt die CSU auch zu diesem Schluss, sollte die AfD einmal mit über 50 Prozent in den Bayerischen Landtag einziehen und ein Robert Geiss zum Kanzler gewählt werden. Nicole Gut, Buttenwiesen
Das Geld bestimmt
Zum selben Thema: Dass die CSU keinen Handlungsbedarf erkennt, ist doch klar. Politische Bildung? Wozu? Die Macht des Geldes muss gelehrt werden. Geld weist die Richtung, Geld ist Macht. Das Geld bestimmt, ob Mutter und Vater der Kinder morgen noch ihren Arbeitsplatz behalten. Geld bestimmt, wer welche Funktionen im Staat einnimmt. Politische Bildung? Blendwerk für Politfantasten!
Alfred Helms, Augsburg
Das ganze Jahr Salat?
Zu „Der Eisbergsalat als Luxusgut“(Wirtschaft) vom 18. Februar: In welcher Welt sind wir angekommen, wenn wir inzwischen das ganze Jahr durch denselben Salat, immer Tomaten, Paprika und Gurken konsumieren, weil das einheimische Wintergemüse inzwischen nur noch der Generation der über 60-Jährigen vertraut ist? Da wir deinerseits die Vereinheitlichung des Speise plans beklagt, und andererseits über die mit Lkw verstopften Autobahnen gejammert. Und wenn’s dann auch im Süden mal richtig kalt wird, beschleichen uns Ängste vor Mangel und Knappheit, wenn der mediterrane Gemüse-Nachschub ausbleibt. Dabei predigen Land wirtschaftsministerien, Verbraucher-und Umwelt verbände seit Jahren, dass regional und saisonal einzukaufen immer die bessere Wahl ist. Dass in Ihrem Artikel dieser Kontext mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt wird, ist auch ein Armutszeugnis Ihrer Redaktion. Wie schön, dass es bald schon Gewächshaus gurken aus der Region gibt: Wie viel Energie dafür aufgewendet werden musste, um in den zurückliegenden Frostwochen empfindliche Gurkenpflanzen aufzupäppeln, darüber macht sich niemand Gedanken. Ein Armutszeugnis in Zeiten von Energie knappheit und Klima erwärmung. Da hätte ich mir schone inen differenzierteren Blick aufs Thema gewünscht! Josefine Anderer Hirt, Windach
Gemüse Sklaven
Zum selben Thema: Die Zeitung berichtete vor einem Jahr über Gemüseanbau im Artikel „Moderne Sklaverei in Spaniens Treibhäusern“. Interessiert das eigentlich gar niemanden? Wer im Winter Eisbergsalat und Erdbeeren braucht, statt saisonal einzukaufen, zahlt zu Recht mehr. Schade nur, dass Natur und Mensch woanders darunter leiden.
Dillingen
„Angesichts dieser Tat fällt es schwer, an das Gute im Menschen zu glauben. Diese schlimmen Tierquäler müssen schnellstens gefun den und mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werden.“Uwe Claus aus Füssen zu „Wer tötete den Pinguin?“(Seite 1) vom 17. Februar