„Uneinsichtig, anmaßend, repressiv“
Opposition: Haderthauer als Ministerin ungeeignet
München Anders als die CSU sieht die Opposition im Landtag ExStaatsministerin Christine Haderthauer (CSU) durch den Untersuchungsausschuss in der „Modellbau-Affäre“nicht politisch rehabilitiert. Haderthauer habe vielmehr ein „Katz-und-Maus-Spiel mit der Wahrheit“betrieben, sagte Ausschusschef Horst Arnold (SPD). Dabei habe sie nicht nur den Landtag und die Öffentlichkeit belogen, sondern auch Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Der hatte Haderthauer am Montag von allen Vorwürfen reingewaschen und selbst eine Rückkehr Haderthauers ins bayerische Kabinett nicht ausgeschlossen.
Die Affäre habe sehr deutlich gezeigt, dass Haderthauer für ein Ministeramt charakterlich ungeeignet sei, findet dagegen die GrünenLandtagsabgeordnete Ulrike Gote. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe wegen ihrer Beteiligung an einer Firma, die von einem Mehrfachmörder in der Forensik gebaute Modellautos vermarktete, habe sich die damalige Staatskanzleichefin „uneinsichtig, anmaßend und repressiv“verhalten. Dass sie dafür sogar den Apparat der Staatsregierung benutzt habe, „stellte einen Missbrauch staatlicher Autorität dar“, kritisierte Gote. Das von Haderthauers Ehemann, einem früheren Stationsarzt im Bezirksklinikum Ansbach, aufgebaute ModellautoGeschäft habe das niedrige Entgelt der „Arbeitstherapie“zum eigenen Vorteil genutzt. Haderthauer sei zudem mehr als eine „Strohfrau“ihres Gatten gewesen.
Die Freien Wähler teilen die Kritik von SPD und Grünen an Haderthauer und bezeichnen den Untersuchungsausschuss als „Farce“: Wichtige Zeugen seien nicht gehört, das Steuergeheimnis „als absolut gesetzt“und „Vertuschungs- und Verschleierungsversuche“staatlicher Stellen nicht geahndet worden, kritisierte Peter Bauer (Freie Wähler). „Das Ergebnis ist ein schiefes, zumindest nicht vollständiges Bild.“
Freie Wähler kritisieren Untersuchungsausschuss