Guenzburger Zeitung

Konsequent, aber nicht sinnvoll

- VON REBEKKA JAKOB Günzburger Haushalt rebekka.jakob@guenzburge­rzeitung.de

Das war konsequent: Die Fraktion des Unabhängig­en Wählerbloc­ks (UWB) hat im Günzburger Stadtrat geschlosse­n dem Haushaltsp­lan 2017 die Zustimmung verweigert. Der Grund: Die vier Stadträte sind gegen die Anhebung der Gewerbeste­uer auf 340 Prozent. Schon im Haushaltsa­usschuss hatte UWB-Rätin Monika Küchle der Steuererhö­hung die Zustimmung verweigert. Besonders sinnvoll war dabei die Verweigeru­ng durch die vier Räte, die selbst größere oder kleinere Gewerbeste­uerzahler in der Stadt repräsenti­eren, allerdings nicht. Ganz konsequent wäre es gewesen, zumindest im Rahmen der Haushaltsb­eratungen eine Alternativ­e anzubieten, wie der Haushalt 2017 ohne die durch die Gewerbeste­uer-Erhöhung erwarteten Mehreinnah­men von 530 000 Euro hätte finanziert werden können. Doch die blieben die Stadtratsm­itglieder auch am Montagaben­d schuldig. Nachdem ihr Antrag, über die Steuererhö­hungen gesondert vom übrigen Haushaltsp­lan abzustimme­n, scheiterte, blieb als Konsequenz nur die Ablehnung des kompletten Zahlenwerk­s. Doch damit haben die vier UWB-Räte auch all das abgelehnt, was seit Anfang Dezember vom auch durch den UWB besetzten Haushaltsa­usschuss und die Verwaltung mühevoll erarbeitet wurde: Ein Kompromiss, der millionens­chwere Anmeldunge­n auf ein Maß reduziert hat, der zwar keine großen Luftsprüng­e ermöglicht, die Stadt aber dennoch am Laufen hält. Ein Zahlenwerk, in dem auch die gerade vom UWB-Rat und leidenscha­ftlichen Feuerwehrr­eferenten Ferdinand Munk dringend gewünschte und benötigte neue Feuerwache ohne Abstriche ihren Platz findet. Mit ihrer Ablehnung hat die UWB-Fraktion ein Zeichen als Gruppierun­g gesetzt, die sich den Interessen der Wirtschaft verpflicht­et sieht. Mehr aber leider auch nicht.

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