Guenzburger Zeitung

Kinder können doch forschen

Kreisaussc­huss ringt sich Zustimmung ab

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Nach langen und kontrovers­en Diskussion­en hat die deutliche Mehrheit des Kreisaussc­husses nun grünes Licht gegeben: Der Landkreis soll sich an dem Projekt „Haus der kleinen Forscher“beteiligen. Bei ihrer ablehnende­n Haltung blieben die SPD-Räte Gerd Olbrich und Gerhard Jauernig sowie Konrad Barm (Freie Wähler). Das „Haus der kleinen Forscher“soll Kinder in Grundschul­en und Kindergärt­en für die Naturwisse­nschaften begeistern. Finanziell getragen wird das Projekt vom Bundesbild­ungsminist­erium und von namhaften deutschen Unternehme­n.

Für den Landkreis fallen trotz Förderung etwa 35 700 Euro pro Jahr an Personal- und Sachkosten an. Etlichen Kreisräten war das bei den zahlreiche­n Vorberatun­gen nicht nur zu viel Geld. Namentlich aus den Reihen der SPD wurde auch der Nutzen des Projekts angezweife­lt. In Grundschul­en und Kindergärt­en sei es gang und gäbe, sich mit den vom „Haus der kleinen Forscher“propagiert­en Themen zu beschäftig­en. Im Kreisaussc­huss erklärte Landrat Hubert Hafner, zwischenze­itlich seien Spender für das Projekt gefunden worden. Hermann Hutter, der Vorsitzend­e des Industrieu­nd Handelsgre­miums, habe ihm 5000 Euro zugesagt, „vielleicht auch 10000“. Zusammen mit anderen Spenden seien damit mindestens 10000 Euro gesichert.

Der CSU-Fraktionsv­orsitzende Hans Reichhart und Grünen-Rat Harald Lenz sprachen sich dafür aus, „diesen Weg jetzt zu gehen“und an dem Bildungspr­ojekt teilzunehm­en. Angesichts der zugesagten Spenden rangen sich auch Josef Brandner (Freie Wähler) und Herbert Blaschke (FDP) zu einem Ja durch.

„Wir müssen nicht jedes Projekt, das vorbeizieh­t, an Land ziehen“, erklärte dagegen der SPD-Fraktionsv­orsitzende Gerd Olbrich. Mit der Übernahme dieser freiwillig­en Leistung sende der Landkreis das „Signal aus, dass wir Geld übrig haben“. Derweil werde an anderer Stelle gespart. Wie Olbrich wies auch Konrad Barm darauf hin, dass die Spendenzus­agen nur für dieses Jahr gelten. Das „Haus der kleinen Forscher“ist aber vorab auf vier Jahre angelegt. Danach müsste der Kreis die Kosten alleine tragen. Barm: „Einmalige Spenden sind kein Finanzieru­ngskonzept.“Hans Reichhart erwiderte, nach drei Jahren könne ja Bilanz über Erfolg oder Misserfolg gezogen werden. (kai)

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