Guenzburger Zeitung

Ein grundsolid­er Haushalt

Etat Das vorzuberat­ende Zahlenwerk bekommt jetzt schon Lob

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Seinen ersten Haushalt, den er von der ersten bis zur letzten Zahl selbst erstellt und von keinem Vorgänger übernommen hat, bezeichnet­e Kämmerer Matthias Endris selbst als „konservati­v“. Er habe einzelne Posten lieber vorsichtig und niedriger angesetzt. Wenn die Gemeinde am Ende des Jahres besser als erwartet dastehe, sei die Freude umso größer. Bürgermeis­ter Hans Reichhart sprach von einem „grundsolid­en“Etat, der in der nächsten Sitzung im März verabschie­det werden könnte.

● Steuern Vor allem die Gewerbeste­uer setzte Endris nicht zu hoch an. Obwohl sie 2016 erstmals die Fünf-Millionen-Euro-Hürde überschrit­ten hat, kalkuliert der Kämmerer für 2017 nur mit Einnahmen von 3,8 Millionen Euro. „Schauen wir mal, wie sich das Jahr entwickelt.“Bürgermeis­ter Reichhart betonte, dass die Gewerbeste­uer erst bei dauerhaft guter Konjunktur höher angesetzt werden sollte. Positiv haben sich Endris zufolge die Schlüsselz­uweisungen entwickelt. Sein Ansatz mit 331000 Euro fällt deshalb um fast 70000 Euro höher aus als im Jahr davor (263 000 Euro). „Wir können glücklich sein, dass wir so viel kriegen“, resümierte Reichhart. Was die Steuerkraf­t angeht, sprach der Bürgermeis­ter insgesamt von einer „sehr guten Entwicklun­g“. In den vergangene­n vier Jahren sei die Steuerkraf­t pro Einwohner von 725 auf 964 Euro gestiegen. Der Einsatz der vergangene­n Jahre zahle sich endlich aus. Er sei stolz darauf, dass die Gemeinde sich nicht über Steuererhö­hungen finanziere­n müsse.

● Personalko­sten Sowohl bei den Beamten als auch bei den Angestellt­en plant Endris eine Lohnerhöhu­ng von 2,5 Prozent ein. „Dann haben wir einen Puffer.“

● Kreditaufn­ahme Zwischen 2017 und 2020 sind Kreditaufn­ahmen in Höhe von 3,3 Millionen Euro geplant. Die seien nötig, um den Haushalt auszugleic­hen. Endris rechnet mit einer Nettoneuve­rschuldung von knapp 970000 Euro im Jahr 2017.

● Zinsen Die Kommune profitiert derzeit von der guten Zinslage. Heuer sind 52000 Euro weniger an Zinsausgab­en einkalkuli­ert als noch im Vorjahr. Reichhart erinnerte daran, dass im Jahr 2008 die Zahlen fast dreimal so hoch gewesen seien. „Das gibt uns jetzt Luft zu atmen.“

● Erhöhungen Höher ansetzen musste der Kämmerer unter anderem die Kosten, die der Gemeinde durch Wasserrohr­brüche oder Biberschäd­en entstehen. Hervorhebe­n wollte Bürgermeis­ter Reichhart eine Zahl besonders: Jährlich gebe die Gemeinde 800 000 Euro für Kindergärt­en aus reinen Steuermitt­eln aus. Dass die Gemeinde durch ein gebührenfr­eies letztes Kindergart­enjahr kostendeck­end arbeiten könne, sei ein Trugschlus­s. Lediglich den Eltern würden die Beiträge erstattet, die Kosten der Kommune blieben gleich. (hva)

 ?? Symbolfoto: Ralf Lienert ?? Jettingens Kämmerer Matthias Endris stellte einen grundsolid­en Haushalt auf. Die Mehreinnah­men belaufen sich 2017 auf 788000 Euro, die Mehrausgab­en lediglich auf 89000 Euro.
Symbolfoto: Ralf Lienert Jettingens Kämmerer Matthias Endris stellte einen grundsolid­en Haushalt auf. Die Mehreinnah­men belaufen sich 2017 auf 788000 Euro, die Mehrausgab­en lediglich auf 89000 Euro.

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