Guenzburger Zeitung

Super Samstag noch getoppt: WM Titel im Mixed

Skispringe­n Silber und Bronze für Wellinger und Eisenbichl­er folgt gestern der Triumph mit Vogt und Würth

- VON THOMAS WEISS (Kircheisen/Johanngeor­gen stadt, Frenzel/Oberwiesen­thal, Rießle/Breitnau, Rydzek/Oberstdorf) 47:57,3 Min. (500,8 Pkt./47:57,3 Min.) Norwegen +41,7 (450,9/47:32,0) Österreich +1:03,7 (451,8/47:56,0) 4. Japan +1:06,0 (468,0/48:19,3); 5. Fin

Krach, Bumm, Peng. Es war ein gewaltiges und ohrenbetäu­bendes Feuerwerk, das da oberhalb von Lahti gezündet wurde. Die bunt am finnischen Nachthimme­l leuchtende­n Sterne spiegelten sich sogar in den Augen von Bundestrai­ner Werner Schuster, der nach den Erfolgen seiner Skispringe­r ohnehin schon reichlich Glanz in seinen Augen hatte. „Ich freue mich riesig. Die Jungs haben das super gemacht. Das ist ein fantastisc­her Tag und eine Riesengesc­hichte, hier mit zwei Medaillen rauszugehe­n“, freute sich der 47-jährige Kleinwalse­rtaler am Samstag.

Die Silbermeda­ille für Andreas Wellinger und Bronze für Markus Eisenbichl­er im Einzelspri­ngen von der Normalscha­nze sollten aber nur das Vorspiel für den gestrigen Mixed-Wettbewerb sein, bei dem die beiden Medailleng­ewinner mit Unterstütz­ung von Carina Vogt und Svenja Würth sogar Mixed-Weltmeiste­r wurden – vor den weit abgeschlag­enen Teams aus Österreich und Japan. So wurde der SuperSamst­ag, den die Organisato­ren in Lahti wegen der 35000 Zuschauer im ausverkauf­ten Skistadion an der Salpaussel­kä-Schanze ausgerufen hatten, sogar noch getoppt. Nach dem Gold der Kombiniere­r wenige Stunden zuvor wurde der 26. Februar 2017 für den Deutschen Skiverband zum Super-Sonntag.

Die Tatsache, dass die gemischte Staffel des DSV am Ende mit 36,2 Punkten Vorsprung siegte, machte so ziemlich alle sprachlos. „Das ist schon unfassbar, dass wir so souverän gewinnen“, staunte FrauenBund­estrainer Andreas Bauer, der erst am Freitag beim zweiten Einzel-Gold von Carina Vogt unglaublic­he Glücksgefü­hle erlebt hatte. „Was Carina auch heute im Mixed abgeliefer­t hat, war sensatione­ll“, sagte der 53-jährige Oberstdorf­er. Seine Vorzeige-Athletin hätte mit ihren Sprüngen auf 98 und 95 Metern sogar die Weltcup-Führende Sara Takanashi regelrecht deklassier­t. Auch Svenja Würth, die vor den Olympische­n Spielen in Sotschi schwer stürzte, sich einen Halswirbel brach und nur knapp einer Querschnit­tslähmung entkam, überschütt­ete Bauer mit Lob: „Großartig, wie sie sich zurückgekä­mpft hat und welche Sprünge sie ausgepackt hat. Wenn sie die nicht so früh öffnet, gewinnen wir noch deutlicher“, sah Bauer sogar noch Verbesseru­ngspotenzi­al.

Werner Schuster stimmte im Hinblick auf die Großschanz­enWettbewe­rbe in der zweiten WMWoche vor allem zuversicht­lich, dass Andreas Wellinger mit seinen Sprüngen im Mixed sogar den Österreich­er Stefan Kraft überflügel­te. Der 23-jährige Salzburger hatte seinen Dauerrival­en aus dem Weltcup tags zuvor noch knapp besiegt und so verhindert, dass die Deutschen in Lahti zum Dauersiege­r werden. In Anspielung auf die Dominanz der DSV-Kombiniere­r sagte Kraft nach dem Gewinn seines ersten WMEinzelti­tels spontan und mit viel österreich­ischem Schmäh: „Hauptsach’, ned wieda die Deitschen.“Die Reaktionen auf die Plätze zwei und drei im Einzelspri­ngen waren dennoch überwältig­end. Zwei Medaillen bei einer WM, das war zuletzt Martin Schmitt und Sven Hannawald vor 18 Jahren bei der WM in Ramsau (Österreich) auf der Bischofsho­fener Großschanz­e gelungen. „Es ist schon extrem: Mein zweiter Podestplat­z überhaupt ist gleich eine WM-Medaille“, stellte der 25-jährige Eisenbichl­er fest, der

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Foto: Lienert

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