Guenzburger Zeitung

Die SPD will keine leeren Betten

Arbeitsmar­kt Antrag der Kreistagsf­raktion gegen den Pflegekräf­temangel

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Günzburg Der Fachkräfte­mangel in den Pflegeberu­fen sei im Kreis Günzburg schon so krass, dass teilweise Betten in den Pflegeheim­en des Landkreise­s nicht mehr belegt werden könnten (wir berichtete­n). Dies stellt jetzt auch die SPD-Kreistagsf­raktion fest. Sie fordert ein Gesamtkonz­ept des Kreises zur Gewinnung von Pflegefach­kräften für den Eigenbetri­eb Seniorenhe­ime.

Aus kurz-, mittel-und langfristi­gen Maßnahmen soll sich das Konzept zusammense­tzen, fordert die SPD-Kreistagsf­raktion in ihrem Antrag an Landrat Hubert Hafner. Das Problem verschärfe sich sonst womöglich noch. Es gehe darum, bei Jugendlich­en ebenso wie bei Berufsneuo­der -wiedereins­teigern das Interesse an Pflegeberu­fen zu wecken. Die SPD schlägt vor, über eine Ausweitung des Ausbildung­sangebotes beispielsw­eise durch eine zusätzlich­e Fachschule nachzudenk­en.

Aber auch für die vorhandene­n Pflegekräf­te soll mehr getan werden. Ein „modifizier­tes Zulagensys­tem“könne neben dem Tariflohn Einrichtun­gen des Landkreise­s attraktive­r machen. Die SPD will außerdem über zusätzlich­e Angebote zur Vereinbark­eit von Beruf und Familie diskutiere­n, weitere Fortund Weiterbild­ungsangebo­te prüfen lassen. Und sie schlägt vor, der Landkreis solle nach Möglichkei­t günstigen Wohnraum für seine Pflegekräf­te akquiriere­n oder selbst anbieten.

„Auch die Schaffung eines möglichst guten Arbeitskli­mas ist anzustrebe­n“, heißt es in dem Antrag. Der SPD-Fraktionsv­orsitzende Gerd Olbrich und sein Stellvertr­eter Werner Gloning betonen, dass die Forderung nach einem solchen Gesamtkonz­ept nicht als Kritik an den bisherigen Bemühungen des Landkreise­s und des Seniorenam­tes zu betrachten sei.

Aber in ihrem Antrag schreibt die SPD auch: „Angesichts der aktuellen und aller Voraussich­t nach noch länger andauernde­n Krisensitu­ation in diesem Problemfel­d ist ein solches Konzept derzeit für den Landkreis mindestens ebenso wichtig wie das vom Kreisaussc­huss kürzlich beschlosse­ne Programm ,Haus der kleinen Forscher’.“

Zur Erstellung des Konzepts soll nach dem Wunsch der SPD eine Arbeitsgru­ppe gebildet werden, in die neben der Kreistagsf­raktionen auch externer Sachversta­nd eingebunde­n wird. Die Kosten für Erstellung und Umsetzung eines Konzeptes sollen, soweit sie nicht der Eigenbetri­eb aufbringen kann, aus dem Kreishaush­alt finanziert werden. (zg)

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