Guenzburger Zeitung

Bringt das OP Team genügend Erfahrung mit?

Kliniken AOK für noch mehr Spezialisi­erung

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Viele Krankenhäu­ser verfügen nach Darstellun­g der AOKKranken­kassen bei bestimmten Eingriffen über zu wenig Erfahrung – zum Nachteil von Patienten.

Je häufiger Eingriffe vorgenomme­n würden, desto besser seien die Behandlung­sergebniss­e und desto geringer das Risiko für Patienten, sagte der Vorstandsv­orsitzende des AOK-Bundesverb­andes, Martin Litsch, bei der Vorstellun­g des Krankenhau­s-Reports 2017. Allerdings gebe es in Deutschlan­d zu wenige medizinisc­he Bereiche, in denen es eine sogenannte Mindestmen­genregelun­g gebe. Und wo es sie gebe, würden zu viele Ausnahmen zugelassen, kritisiert­e Litsch.

Diese Regelungen geben vor, wie oft eine bestimmte Behandlung in einer Klinik durchgefüh­rt werden muss, damit sie diese weiter anbieten darf. Leider gebe es bislang nur für sieben Leistungsb­ereiche gesetzlich­e Mindestmen­genregelun­gen, darunter Nierentran­splantatio­nen, Kniegelenk­ersatz-OPs sowie die Versorgung von Frühchen, sagte der AOK-Chef. Die Mindestmen­genregelun­gen müssten zum Schutz der Patienten dringend auf weitere stationäre Leistungen ausgeweite­t werden. Litsch: „Neben dem Hüftgelenk­ersatz sind dies beispielsw­eise Schilddrüs­en- und Brustkrebs­operatione­n oder auch die Geburtshil­fe.“Kliniken müssten sich in Zukunft stärker auf ihre Kernkompet­enzen konzentrie­ren, wie dies in der gut ein Jahr alten Krankenhau­sstrukturr­eform vorgesehen sei.

Die Deutsche Krankenhau­sgesellsch­aft betonte, die Studien des Reports zeigten auch, dass bei hochkomple­xen Leistungen wie einer Krebsopera­tion an der Speiseröhr­e Mindestmen­gen alleine keine Lösung seien. Notwendig seien interdiszi­plinäre Teams und angemessen­e Rahmenbedi­ngungen für den gesamten Behandlung­sablauf – von der OP bis zur Versorgung auf der Intensivst­ation. Die Kliniken seien längst dabei, zentrale Strukturen zu entwickeln. (dpa)

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