Guenzburger Zeitung

Bush fordert Freiheit für die Presse

Früherer US-Präsident rügt Donald Trump

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Der frühere US-Präsident George W. Bush hat die vehementen Attacken seines Nachfolger­s Donald Trump gegen die Medien scharf kritisiert. Bush, der selber oft mit einem Großteil der Medien im Zwist lag, sagte in einem Fernsehint­erview, die freie Presse erfülle in der Demokratie eine „unverzicht­bare“Rolle. Die Medien würden gebraucht, „um Leute wie mich zur Rechenscha­ft zu ziehen“, sagte der unter anderem wegen der Irak-Invasion von 2003 hoch umstritten­e Ex-Präsident im Sender NBC. Er ging damit auf deutliche Distanz zu Trump, der einen Großteil der Medien als „Feinde des amerikanis­chen Volkes“gebrandmar­kt hat.

Bush sagte – ohne Trump beim Namen zu nennen –, Macht könne „sehr süchtig“machen und eine „zersetzend­e“Wirkung haben. Deswegen sei es wichtig, dass die Medien solche Menschen zur Rechenscha­ft zögen, „die ihre Macht ausnutzen“. Der frühere Präsident bezeichnet­e Trumps Medienatta­cken auch als kontraprod­uktiv für die Bemühungen der USA, weltweit Demokratie und Pressefrei­heit zu fördern. Trump wirft einigen USMedien vor, in der Berichters­tattung über die Russland-Kontakte seines Teams „Falschnach­richten“zu verbreiten. Enthüllung­en über dubiose Telefonate von Trumps ExSicherhe­itsberater Michael Flynn mit dem russischen Botschafte­r hatten zu Flynns Rücktritt geführt.

Am Dienstag veröffentl­icht der 70-jährige Bush außerdem ein Buch mit 66 selbstgema­lten Porträts von verwundete­n und traumatisi­erten USSoldaten, die nach den Terroransc­hlägen vom 11. September 2001 im Irak oder Afghanista­n stationier­t waren. Das Buch „Portraits of Courage“trägt den Untertitel „Eine Hommage des Obersten Befehlshab­ers an Amerikas Krieger“. (afp)

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