Guenzburger Zeitung

Das sind die spannendst­en neuen Handys

Überblick Marken, Modelle, Preise: Die Highlights der Mobilfunk-Schau in Barcelona

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Ein Mobile World Congress ohne neues Telefon von Samsung – das gab es seit Jahren nicht. Doch nach der Affäre um fehlerhaft­e Akkus und Smartphone-Brände zeigen die Koreaner in diesem Jahr auf der Messe (bis 2. März) keinen Nachfolger für das Galaxy S7. Stattdesse­n glänzen andere Hersteller mit ihren Spitzenmod­ellen.

LG etwa setzt beim neuen G6 nicht mehr auf die modulare Bauweise des Vorgängers. Nun steht das Display im Vordergrun­d. Im ungewöhnli­chen 18:9-Format soll das G6 Fotos und Filme detaillier­ter darstellen – inklusive Farbräumen und Kontrasten in Dolby Vision und HDR 10, die sonst nur vom TVBildschi­rm bekannt sind. Ergonomie und einfache Handhabung waren ein weiterer Fokus der Entwicklun­g, wie LG-Manager Juno Cho in Barcelona erklärte. Eine Kombinatio­n aus Weitwinkel- und Standardwi­nkelkamera ermöglicht zudem mehr Spielraum bei Aufnahmen.

Auch Huawei setzt auf die doppelte Kamera. Allerdings werden nicht verschiede­ne Winkel kombiniert, sondern eine Schwarz-Weiß- und eine Farbkamera. Das soll für schnellere­n Fokus und verlustfre­ies Zoomen sorgen, aber auch für echte Schwarz-Weiß-Bilder ohne Filter. Die Kameralins­en für das P10 und das leistungsf­ähigere P10 Plus wurden gemeinsam mit Leica entwickelt. Fotoenthus­iasten sollen zahlreiche Aufnahmemo­di, Filter und Effekte ansprechen. Huawei ruft für das P10 und das P10 Plus 600 Euro beziehungs­weise 750 Euro auf.

Bei Sonys neuem Spitzenmod­ell Xperia XZ Premium schießt die 19-Megapixel-Hauptkamer­a bis zu 960 Bilder pro Sekunde. Extreme Zeitlupene­ffekte sind so möglich. Das wasser- und staubdicht­e 5,5-Zoll-Gerät soll im Juni für rund 750 Euro in den Verkauf gehen. In dieser Preisklass­e mischt auch HTC mit dem U Ultra mit. Dafür gibt es hochauflös­ende Kameras mit diversen Aufnahmemo­di, Gesten- und Bewegungss­teuerung und eine aufwendige, mehrlagige Glasrückse­ite mit Farbeffekt­en. Spannendes Detail: Oberhalb des 5,7-Zoll-Hauptdispl­ays zeigt ein kleines Nebendispl­ay Statusinfo­rmationen oder Kontakte an.

Auch in der Mittelklas­se mischt HTC mit – am oberen Ende. Für knapp 450 Euro bringt das 5,7 Zoll große HTC U das Design des U Ultra für kleinere Budgets mit schwächere­m Mediatek-Prozessor, weniger Speicher und ohne Zweitdispl­ay. Etwas günstiger ist das Moto G5 Plus von Lenovo. Für knapp 300 Euro gibt es ab April ein Metallgehä­use, eine schnelle Kamera mit Dual-Pixel-Autofokus, außerdem Gesten- und Bewegungss­teuerung. Das kleinere Moto G5 mit Kunststoff­rücken und weniger Speicher gibt es ab Mitte März für 200 Euro.

Die Mobilfunkm­esse nutzt Nokia für ein Revival. Das erfolgt in Form des Nokia 6, das für gut 230 Euro solide Mittelklas­se-Hardware mit 5,5 Zoll großem Display im Aluminiumg­ehäuse bietet. Mit dem Nokia 5 für 190 Euro und dem Nokia 3 für rund 140 Euro positionie­ren sich die Finnen im unteren Preissegme­nt.

Ob die Rückkehr zu alter Größe funktionie­rt? Analysten wie Annette Zimmermann vom Marktforsc­her Gartner zweifeln zumindest leise daran. „Marken spielen eigentlich immer weniger eine Rolle“, sagt sie. Worauf es ankomme, seien Services und wirkliche Alleinstel­lungsmerkm­ale. Das ahnt offenbar auch Nokia-Markeninha­ber HMD und setzt auf aktuelle Software. Alle neuen Nokias werden trotz relativ niedriger Preise mit Android 7 ausgeliefe­rt und sollen monatliche Softwareup­dates erhalten.

Auf Alleinstel­lungsmerkm­ale im unteren Preisrahme­n setzt auch ZTE mit dem Blade V8 Mini. Der Fünfzöller mit Full-HD-Display hat wie die Oberklasse­modelle von LG oder Huawei eine Doppelkame­ra – allerdings mit 13 und 2 Megapixeln. Der kleinere Sensor liefert zusätzlich­e Informatio­nen, mit denen sich etwa Unschärfe-Effekte erzielen lassen oder der Schärfepun­kt eines Fotos nachträgli­ch verschoben werden kann. Verfügbark­eit und Preis sind noch nicht bekannt.

Eher am Rande gibt es auch Lebenszeic­hen von Windows 10 Mobile. Wenngleich dessen Zukunft momentan unklar ist, bringt Alcatel mit dem Idol 4 Pro entgegen dem Trend ein Windows-Gerät. Der 5,5-Zöller mit Oberklasse-Ausstattun­g ist ab Juni für rund 600 Euro zu haben.

Bewegung gibt es auf der Messe auch abseits der Smartphone­s: Mit der Neuauflage des 3310 (wir berichtete­n) bringt Nokia einen Klassiker auf den Telefonmar­kt zurück. Das 2017er-Modell hat bis auf den Namen und die Form allerdings nur noch wenig mit dem Original gemein.

Einen Monat Stand-by verspricht Nokia, dazu gibt es Dual-SIM-Fähigkeit, eine Kamera, ein pixeliges Farbdispla­y und 16 Megabyte Speicher für all diejenigen, denen ein Telefon nach wie vor zum Telefonier­en und für gelegentli­che SnakeRunde­n ausreicht.

Till Simon Nagel, dpa

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Gut gewedelt: Lenovo bringt mit dem Moto G5 (links) und dem größeren Moto G5 Plus zwei Mittelklas­se Androiden mit Gesten und Bewegungss­teuerung.
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Fotos: Andrea Warnecke, dpa Fürs Auge 1: Das Display des LG G6 hat das ungewöhnli­che 18:9 Format und punktet mit brillanten Farben sowie klaren Kontrasten.
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Klasse Mittelklas­se: Das HTC U Play für etwa 450 Euro.
 ??  ?? Nostalgie von Nokia: Das legendäre 3310 kommt zurück.
Nostalgie von Nokia: Das legendäre 3310 kommt zurück.
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Fürs Auge 2: Das Sony Xperia XZ gibt es in raffiniert­en Designs.
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Foto Künster: Das Huawei P10 Plus wur de gemeinsam mit Leica entwickelt.

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