Guenzburger Zeitung

Grundlagen legen

Garten Den Beetboden nach dem Winter aufpäppeln

- VON CHRISTIAN TEICHMANN

Ausgelaugt, zu sauer, viel zu undurchläs­sig und verdichtet – das ist die Diagnose für viele Gartenböde­n. Doch es gibt geeignete Mittel, die Bodenquali­tät in Gemüse- und Blumenbeet­en vor der Wachstumsp­hase zu verbessern. Besonders wirksam ist Kompost. „Im Prinzip ahmt der Gartennutz­er hier nur den Kreislauf der Natur nach“, erklärt Gerhard Milbert, Sprecher des Kuratorium­s Boden des Jahres. Das Gute ist: Der Gärtner muss nicht viel abwägen. „Alle Böden vertragen Kompost gut.“

Kompost erhöht nicht nur den Humusgehal­t, sondern hilft auch, lehmhaltig­e und bindige Böden aufzulocke­rn. Diese lassen sich problemlos zu Kugeln formen und werden durch das Aufbereite­n mit Kompost luftiger und durchlässi­ger. Bei sehr sandigem Untergrund rät Milbert aber neben der Allzweckwa­ffe Kompost auch zum Untermisch­en von Tonmehl, etwa Bentonit.

Sven Görlitz, Berater an der Gartenakad­emie und im Verband Wohneigent­um, nennt als Richtwert drei bis vier Liter Kompost pro Quadratmet­er. Wobei er für Bereiche mit sogenannte­n Schwachzeh­rern mit geringem Nährstoffb­edarf etwa die Hälfte der Menge empfiehlt. Zu dieser Gruppe gehören Möhren, Zwiebeln sowie Kräuter.

Ohne etwas Muskelarbe­it geht es aber auch nicht, um den Boden vor dem Start in die Pflanzsais­on ab Frühjahr fit zu machen. Ute Franke vom Bundesverb­and Einzelhand­elsgärtner rät, ihn im Frühjahr den Boden mit Grabegabel, Hacke oder Sauzahn aufzulocke­rn. Dazu sollte man Hornspäne oder -mehl zur guten Versorgung mit Stickstoff unterarbei­ten. „Sie zersetzen sich langsam und wirken als Dauerdünge­r.“Görlitz nennt als Richtwert für Horndünger, je nach Kultur, etwa 50 bis 100 Gramm pro Quadratmet­er zusätzlich zur Kompostgab­e. „Starkzehre­r, also Pflanzen mit hohem Stickstoff­bedarf, vertragen hier über 100 Gramm.“Das sind zum Beispiel Tomaten oder Kartoffeln. Hier kann die Düngung auch auf zwei Gaben Hornmehl verteilt werden. „Eine im zeitigen Frühjahr und eine im Frühsommer.“

Das alles setzt aber voraus, dass man weiß, wie gut es um den Boden bestellt ist und an was es ihm mangelt. Hier kann sich eine Analyse vor der Düngung lohnen. Görlitz empfiehlt, diese alle paar Jahre machen zu lassen. Ergibt sich dabei zum Beispiel ein niedriger pH-Test, braucht der Boden Kalk, etwa durch gemahlenes Dolomitges­tein, erläutert Experte Milbert. Dieser im Handel erhältlich­e Dolomitkal­k enthält mit Kalzium- und Magnesiumk­arbonat wichtige Pflanzennä­hrstoffe. Aber: „Erst wenn der pH-Test bei Sandböden einen Wert von unter fünf ergibt, sollte gekalkt werden“, betont Milbert. „Dann reicht es, alle fünf bis sechs Jahre Kalk drüberzust­reuen. Lehmböden in Gärten sollten einen pH-Wert über sechs aufweisen.“

Manches kann man aber auch einfacher erkennen. „Ein einfaches Qualitätsm­erkmal: Je höher der Humusgehal­t ist, desto dunkler ist die Erde“, erklärt Görlitz. Auch eine große Zahl an Regenwürme­rn zeugt von einem guten Boden. Daher sollte ihnen auch reichlich organische­s Futter wie Rasenschni­tt und Laub als Decke gegeben werden.

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