Junger Mann tötet seine Oma und überfährt Polizisten
Verbrechen Im brandenburgischen Müllrose dreht ein 24-Jähriger womöglich im Drogenrausch komplett durch
Womöglich im Drogenrausch hat ein 24-Jähriger im brandenburgischen Landkreis OderSpree zunächst seine Großmutter und dann auf der Flucht zwei Polizisten getötet. Die Beamten hatten auf einer Bundesstraße versucht, den Flüchtigen mit einem Nagelbrett zu stoppen, berichtete Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke. „Der 24-Jährige hat jedoch mit seinem Auto voll auf die Polizisten draufgehalten, die sich auf dem Radweg neben der Straße in Sicherheit gebracht hatten“, sagte Mörke.
Nach Angaben von Innenminister Karl-Heinz Schröter waren die Beamten 49 und 52 Jahre alt. „Es waren sehr erfahrene Kollegen, die seit 1991 beziehungsweise seit 1995 im Dienst der Brandenburgischen Polizei waren“, sagte der SPD-Minister. Beide hinterließen jeweils eine Ehefrau und drei Kinder.
Die Polizei war am Vormittag durch einen Notruf darauf aufmerksam gemacht worden, dass der 24-Jährige wohl unter Drogen mit dem Auto in Müllrose unterwegs ist. Beamte schauten nach weiteren Hinweisen im Haus der Großmutter nach und fanden die 79-Jährige tot im Bad. „Die Situation deutete klar auf ein Tötungsverbrechen hin“, sagte Mörke. Der Mann war im Auto seiner Oma geflohen. Es wurde sofort eine Großfahndung ausgelöst. Da es von Zeugen Hinweise auf eine Freundin in Bayern gab, wurden naheliegende Autobahnauffahrten gesperrt. Gegen 12.40 Uhr entdeckte die Besatzung eines Polizeihubschraubers den Wagen. Daraufhin versuchten Polizisten, den Täter mit einem Nagelbrett auf einer Bundesstraße zu stoppen. Er habe aber mit seinem Auto voll auf die Polizisten draufgehalten, sagte Mörke. Der Wagen sei erst zum Stehen gekommen, nachdem die Beamten überrollt waren. Anschließend rannte der Täter in das Dorf Oegeln und kaperte ein weiteres Auto. Mit dem baute er einen weiteren Unfall, floh zu Fuß und wurde schließlich gefasst. Der 24-Jährige sei bereits mehrfach wegen Straftaten wie Raub und Körperverletzung verurteilt worden, berichtete Oberstaatsanwalt Helmut Lange. (dpa)