Die Fuchsräude breitet sich aus
Natur Parasit führt bei den Tieren häufig zum Tod. Was zu beachten ist
Im Kreis Günzburg leiden die Füchse seit Jahren unter der Füchsräude, einer meist tödlich verlaufenden Hautkrankheit. Bei Landensberg wurde jetzt bei einem Fuchs Fuchsräude festgestellt. Die hochansteckende Krankheit hat damit den nördlichen Landkreis erreicht. Seit 2008 traten erste befallene Füchse im Süden des Kreises auf. Grabmilben (Sarcoptes scabiei) verursachen die Hauterkrankung. Zu Beginn zeigen sich Symptome wie Pusteln im Kopfbereich, vermehrte Schuppenbildung, Haarausfall und Verschorfung einzelner Körperstellen. Dies geht einher mit starkem Juckreiz.
Laut Dr. Franz Schmid, Leiter des Veterinäramts in Günzburg, sind die schweren Verlaufsformen der Fuchsräude in fast allen Fällen für die betroffenen Füchse tödlich. Etwa nach drei Monaten gehen die Tiere zugrunde.
Besonders zu beachten ist außerdem, dass die Räudemilben bei direktem Körperkontakt durchaus auch auf Haustiere, insbesondere den Hund, übertragen werden können. Noch ist nicht ganz klar, welche Schädigung dadurch bei Hunden hervorgerufen wird. „Meinungen über die Auswirkungen gehen da auseinander“, sagt Elmar Rammelberg, der Tierarzt im Veterinäramt ist. Der Milbenbefall lasse sich aber gut behandeln mit Medikamenten, die in den vergangenen Jahren auf den Markt gekommen sind. Die Präparate werden im Nackenbereich aufgetragen und bekämpfen die Parasiten im Körper, aber auch in der Haut. Soweit muss es gar nicht erst kommen, sagt Rammelberg. Die Hunde sollten an der Leine geführt werden. Sie sollten keinen Kontakt mit toten Füchsen haben „und auch nicht in Fuchsbauten hineinkriechen“. Sonst bestehe die Gefahr, dass „abgesiedelte“Milben mit dem Hund einen neuen Wirt finden.
Beim Menschen kann der Parasit als „Scheinkrätze“einen lästigen Juckreiz hervorrufen. Problematische Reaktionen sind nach Rammelsbergs Angaben aber nicht bekannt. Das Veterinäramt bittet alle Tierbesitzer und Spaziergänger, die tote oder erkrankte Wildtiere sehen beziehungsweise beobachten, den zuständigen Jägern oder Förstern zu melden.