Peugeot Aufsichtsrat für Kauf von Opel
Industrie Eine Betriebsversammlung am Freitag in Rüsselsheim wird kurzfristig vertagt. Am Abend dann sickert durch: Die Franzosen stimmen der Übernahme zu
kungen das für den deutschen Autobauer, seine englische Schwestermarke Vauxhall und die Beschäftigten haben könnte.
Für gut zwei Stunden ruhte am Freitagmorgen die Produktion in Rüsselsheim. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann gab in seiner Ansprache vor den Mitarbeitern keinerlei Einblick in den Stand der Verhandlungen. Er hätte etwa sagen können, dass vor allem der Umgang mit Pensionsverpflichtungen für die Beschäftigten ein ungeklärter Streitpunkt zwischen General Motors und winnzone geschafft. Als er dafür den Mitarbeitern explizit dankte, erntete der Opel-Chef sogar Applaus.
Bevor die Betriebsversammlung nach gut anderthalb Stunden vertagt wurde, kritisierte der Chef des Opel-Gesamtbetriebsrats, Wolfgang Schäfer-Klug, seine Kollegen – explizit auch die Betriebsräte – mit scharfen Worten. Wer angesichts der unklaren Situation seinem Frust öffentlich Luft mache, schade dem Konzern damit.
Seitdem am 15. Februar die Verkaufspläne von General Motors öffentlich wurden, ist die Verunsicherung bei den mehr als 18000 Mitarbeitern an den Opel-Standorten Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern groß. Branchenexperten rechnen bei einem Opel-Verkauf mit einem Abbau von mehreren tausend Arbeitsplätzen, wenn die bis 2018 laufenden Beschäftigungsgarantien auslaufen. Dennoch hatten sich manche Beschäftigte zuletzt auch optimistisch geäußert und Opel im französischen PSA-Konzern eine bessere Zukunft prophezeit als unter dem Dach des jetzigen Mutterkonzerns General Motors.
Zuletzt kursierten Gerüchte, wonach Opel unter französischer Führung zu einer reinen Elektroautomarke werden könnte. Die 7700 Mitarbeiter im Opel-Entwicklungszentrum in Rüsselsheim haben bereits an elektrischen Antriebstechniken für den „Ampera e“gearbeitet. Das Elektroauto soll in diesem Frühjahr vorgestellt werden. Die Patente dafür gehören, wie bei den konventionellen Opel-Antrieben, jedoch GM.
Wenn die Amerikaner Opel im Rahmen des Verkaufs an PSA die Patente entziehen würde, könnte man in Rüsselsheim ab morgen nur noch Kaffee trinken, heißt es deshalb aus Unternehmenskreisen. Ein eher unwahrscheinliches Szenario. Allerdings knüpft GM die weitere Nutzung der Patente an die Bedingung, dass Opel zukünftig keine Autos