Millionenspritze für das Maritim
Touristik Vom Pool über die Lobby bis zu den Zimmern: Wie im größten Hotel der Region investiert wird
Ulm Hier lässt es sich aushalten: Das Wasser hat angenehme 28 Grad, die Saunen wahlweise 60 oder 90 und zwei Palmen sorgen für tropisches Flair. Die jüngste Frischzellenkur des Ulmer Maritim-Hotels ist auch im Wellness-Bereich deutlich zu sehen. Einen „zweistelligen Millionenbetrag“, wie Hoteldirektorin Heike Schober sagt, investierte die wohl bekannteste deutsche Hotelkette in den Standort Ulm. Begonnen wurde im April 2016 bei laufendem Betrieb mit den Badezimmern der insgesamt 287 Zimmer, zehn Suiten und einem Luxus-Appartement, das pro Nacht 700 Euro kostet. Der berühmte niederländische Stargeiger André Rieu war übrigens Ende Januar der erste Gast der sanierten 162-Quadratmeter-LuxusSuite.
Weit günstiger sind die Zimmer der einfachsten Kategorie „Classic“zu haben: Ab 105 Euro pro Nacht kostet ein 30-Quadratmeter-Standard-Raum. Eine Reminiszenz an die Donau sei die Farbwahl: Blau und Grau dominieren und die Hoteldirektorin kann auf der blaugrauen Relief-Tapete bei bestimmtem Lichteinfall sogar so etwas wie Donauwellen erkennen. Am günstigsten sind die Zimmer im Ulmer Maritim am Wochenende. Denn zu 70 Prozent belegen Geschäftsleute das Hotel, was die Preise an Samsund Sonntagen drückt. Im Jahresschnitt ist das Hotel zu 60 Prozent ausgelastet. „Ein guter Wert“, findet Schober. Nur an den Wochenenden sei Luft nach oben. Mit auf Wochenend-Ausflügler getrimmten Angeboten soll sich das ändern. So gibt es etwa vergünstigte Pakete in Verbindung mit Legoland-Eintrittskarten oder dem Theatersommer auf der Wilhelmsburg.
40 Prozent der Gäste kommen aus dem Ausland. „Vor allem aus der Schweiz, Großbritannien, den USA und Italien“, wie Heike Schober weiß. Aber auch aus vielen asiatischen Ländern, was Einfluss auf die Gestaltung einiger Zimmer hat. Denn während Europäer keinen Wert mehr auf eine Badewanne legen, sei dieses Merkmal für japanische Gäste geradezu Pflicht. Und so wurde bei der Sanierung lediglich in 25 Prozent der Zimmer auf eine Badewanne verzichtet. Auf einen Teppichboden verzichtet wurde in 15 Zimmern, sodass hier auch Allergiker einen geruhsamen Schlaf finden können. Als „wichtiges Alleinstellungsmerkmal“ bezeichnet Schober den Wellness-Bereich inklusive Pool. Denn in Ulm und Neu-Ulm ist das Maritim das einzige Hotel, das ein größeres Schwimmbad anbieten kann. Insbesondere Familien, die oft in Ulm absteigen würden, um sowohl das Münster als auch das nahe Legoland zu besuchen, würden großen Wert auf die jetzt frisch renovierte Badelandschaft legen. Wie groß, sei erst per Beschwerden richtig deutlich geworden, als der Pool während der Sanierung einige Zeit geschlossen war.
Als besonders familienfreundliches Hotel will sich das Maritim auch mit der Option präsentieren, zwei Zimmer per Verbindungstür zu einer Familiensuite umwandeln zu können. So ganz fertig ist die Renovierung noch nicht: Im August steht der Komplett-Austausch der Aufzüge an. Kein geringer Eingriff, wie Schober betont. Technologisch aufgerüstet wurden die zahlreichen Veranstaltungskapazitäten. Vom größten Saal für 1500 Personen bis hin zu den weiteren 16 Bankett- und Konferenzräumen gibt es jetzt etwa fest installierte Beamer. Die neue Technik macht an der Zimmertüre nicht halt: Mit Schlüsseln geöffnet werden die knapp 300 Zimmer seit Jahren nicht mehr. Im Zuge der Renovierung wurde ein Magnetkarten-System gegen Funk-Transponder ausgetauscht. Ungewöhnlich für die familiengeführte Hotelkette, die insgesamt 47 Betriebe unterhält, sei, dass die regionale Bevölkerung die insgesamt drei gastronomischen Angebote so rege nutze. Insbesondere das Panorama-Restaurant mit Café auf der 16. Etage sei wegen des Blicks über Ulm und Neu-Ulm sehr beliebt. Beliebt scheint das Hotel auch bei seinen Gästen: In der UlmRangliste des größten Hotelbewertungs-Portals „Trip Advisor“belegt das Maritim Platz drei von 37 Hotels. Nur das Comfor Hotel in der Frauenstraße liegt davor. Direkt hinter dem Maritim folgen das Hotel Stern und das Best Western Atrium.
Auch vom Legoland profitiert das Ulmer Hotel