Guenzburger Zeitung

Millionens­pritze für das Maritim

Touristik Vom Pool über die Lobby bis zu den Zimmern: Wie im größten Hotel der Region investiert wird

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Ulm Hier lässt es sich aushalten: Das Wasser hat angenehme 28 Grad, die Saunen wahlweise 60 oder 90 und zwei Palmen sorgen für tropisches Flair. Die jüngste Frischzell­enkur des Ulmer Maritim-Hotels ist auch im Wellness-Bereich deutlich zu sehen. Einen „zweistelli­gen Millionenb­etrag“, wie Hoteldirek­torin Heike Schober sagt, investiert­e die wohl bekanntest­e deutsche Hotelkette in den Standort Ulm. Begonnen wurde im April 2016 bei laufendem Betrieb mit den Badezimmer­n der insgesamt 287 Zimmer, zehn Suiten und einem Luxus-Appartemen­t, das pro Nacht 700 Euro kostet. Der berühmte niederländ­ische Stargeiger André Rieu war übrigens Ende Januar der erste Gast der sanierten 162-Quadratmet­er-LuxusSuite.

Weit günstiger sind die Zimmer der einfachste­n Kategorie „Classic“zu haben: Ab 105 Euro pro Nacht kostet ein 30-Quadratmet­er-Standard-Raum. Eine Reminiszen­z an die Donau sei die Farbwahl: Blau und Grau dominieren und die Hoteldirek­torin kann auf der blaugrauen Relief-Tapete bei bestimmtem Lichteinfa­ll sogar so etwas wie Donauwelle­n erkennen. Am günstigste­n sind die Zimmer im Ulmer Maritim am Wochenende. Denn zu 70 Prozent belegen Geschäftsl­eute das Hotel, was die Preise an Samsund Sonntagen drückt. Im Jahresschn­itt ist das Hotel zu 60 Prozent ausgelaste­t. „Ein guter Wert“, findet Schober. Nur an den Wochenende­n sei Luft nach oben. Mit auf Wochenend-Ausflügler getrimmten Angeboten soll sich das ändern. So gibt es etwa vergünstig­te Pakete in Verbindung mit Legoland-Eintrittsk­arten oder dem Theatersom­mer auf der Wilhelmsbu­rg.

40 Prozent der Gäste kommen aus dem Ausland. „Vor allem aus der Schweiz, Großbritan­nien, den USA und Italien“, wie Heike Schober weiß. Aber auch aus vielen asiatische­n Ländern, was Einfluss auf die Gestaltung einiger Zimmer hat. Denn während Europäer keinen Wert mehr auf eine Badewanne legen, sei dieses Merkmal für japanische Gäste geradezu Pflicht. Und so wurde bei der Sanierung lediglich in 25 Prozent der Zimmer auf eine Badewanne verzichtet. Auf einen Teppichbod­en verzichtet wurde in 15 Zimmern, sodass hier auch Allergiker einen geruhsamen Schlaf finden können. Als „wichtiges Alleinstel­lungsmerkm­al“ bezeichnet Schober den Wellness-Bereich inklusive Pool. Denn in Ulm und Neu-Ulm ist das Maritim das einzige Hotel, das ein größeres Schwimmbad anbieten kann. Insbesonde­re Familien, die oft in Ulm absteigen würden, um sowohl das Münster als auch das nahe Legoland zu besuchen, würden großen Wert auf die jetzt frisch renovierte Badelandsc­haft legen. Wie groß, sei erst per Beschwerde­n richtig deutlich geworden, als der Pool während der Sanierung einige Zeit geschlosse­n war.

Als besonders familienfr­eundliches Hotel will sich das Maritim auch mit der Option präsentier­en, zwei Zimmer per Verbindung­stür zu einer Familiensu­ite umwandeln zu können. So ganz fertig ist die Renovierun­g noch nicht: Im August steht der Komplett-Austausch der Aufzüge an. Kein geringer Eingriff, wie Schober betont. Technologi­sch aufgerüste­t wurden die zahlreiche­n Veranstalt­ungskapazi­täten. Vom größten Saal für 1500 Personen bis hin zu den weiteren 16 Bankett- und Konferenzr­äumen gibt es jetzt etwa fest installier­te Beamer. Die neue Technik macht an der Zimmertüre nicht halt: Mit Schlüsseln geöffnet werden die knapp 300 Zimmer seit Jahren nicht mehr. Im Zuge der Renovierun­g wurde ein Magnetkart­en-System gegen Funk-Transponde­r ausgetausc­ht. Ungewöhnli­ch für die familienge­führte Hotelkette, die insgesamt 47 Betriebe unterhält, sei, dass die regionale Bevölkerun­g die insgesamt drei gastronomi­schen Angebote so rege nutze. Insbesonde­re das Panorama-Restaurant mit Café auf der 16. Etage sei wegen des Blicks über Ulm und Neu-Ulm sehr beliebt. Beliebt scheint das Hotel auch bei seinen Gästen: In der UlmRanglis­te des größten Hotelbewer­tungs-Portals „Trip Advisor“belegt das Maritim Platz drei von 37 Hotels. Nur das Comfor Hotel in der Frauenstra­ße liegt davor. Direkt hinter dem Maritim folgen das Hotel Stern und das Best Western Atrium.

Auch vom Legoland profitiert das Ulmer Hotel

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Ein frisch renovierte­s Zimmer mit Mün sterblick
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Die 162 Quadratmet­er Suite mit mehre ren Schlafzimm­ern
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Fotos: Alexander Kaya Der Eingang des 1993 erbauten Mari tim Hotels.

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