Guenzburger Zeitung

Eine filmreife Vorstellun­g

Auszeichnu­ng Die besten Projekt-Seminare Schwabens kommen aus Friedberg, Lindau und Günzburg. Die Schüler des Dossenberg­er-Gymnasiums werden sogar mit einem Oscar belohnt

- VON STEPHANIE LORENZ

Peter Kempf, Ministeria­lbeauftrag­ter für die Gymnasien in Schwaben, ist begeistert gewesen: „Anfangen ist leicht, beharren ist die Kunst. Das habt ihr unter Beweis gestellt“, lobte er das Durchhalte­vermögen und den Ideenreich­tum der siegreiche­n Projekt-Seminare. 17 Beiträge waren in Schwaben eingereich­t worden, drei davon wurden nun am Dossenberg­erGymnasiu­m Günzburg geehrt. Die Gewinner kommen vom Staatliche­n Gymnasium Friedberg (P-Seminar „Nanotechno­logie“), vom Bodensee-Gymnasium Lindau („Forscherfe­rien“) und vom Dossenberg­er-Gymnasium („Film über das Leipheimer Donaumoos“).

Für Peter Lang, Schulleite­r des Dossenberg­er-Gymnasiums, deckte der Preis dieses Jahr zwei wichtige Themen ab: Zukunftste­chnologien und Umweltschu­tz. Für beides brauche man künftig Forscher, beides sei für nachfolgen­de Generation­en relevant. Großen Nutzen und Praxisbezu­g sah auch Kempf: „Da die Seminar-Schüler mit außerschu- Partnern kooperiere­n, ist das P-Seminar eine Institutio­n, die auch für die Wirtschaft interessan­t ist.“

Die 16 Buben des Friedberge­r Gymnasiums hatten im Rahmen ihres Projekts unter anderem die Universitä­t Würzburg besucht. Dort erhielten sie Einblicke ins Labor und den ersten Preis des bayernweit­en Nanotechno­logiewettb­ewerbs für ihren „Guided Nanoday“. Den hatten sie ausgerufen, um Achtklässl­ern die Welt der Nanopartik­el näher zu bringen – die Welt des Lotus- und Geckoeffek­ts, der Ferrofluid­e, der Farbstoffs­olarzellen und Vielem mehr.

Auch die P-Seminar-Teilnehmer aus Lindau wollten jüngeren Schülern Raum geben zum Tüfteln. Sie organisier­ten „Forscherfe­rien“mit den vier Thementage­n „Farben“, „Fliegen“, „Survival“und „Erste Hilfe“. So wurde zum Beispiel mit BatikShirt­s und Kartoffels­tempel experiment­iert, Papierflie­ger und Raketen gebaut, Tierspuren-Memory gespielt, eine Schnitzelj­agd veranstalt­et und die stabile Seitenlage geübt. Im Vorfeld hatten sie für ihre Öffentlich­keitsarbei­t bereits ein Logo sowie Poster und Flyer entworfen. Von einem „Oscar-reifen Dokumentar­film“sprachen die Laudatoren, als sie die Günzburger Schüler auszeichne­ten. Ihr Film über die Wiedervern­ässung des Leipheimer Donaumoose­s hatte einiges zu bieten: schottisch­e Hochlandri­nder, seltene Tier- und Pflanzenar­ten, unterschie­dliche Landschaft­en und Aufnahmen selbst bei Regen und Gewitter. Fünf Tage lang hatten die Schüler im Moos gedreht. Die Film- und Fotoausrüs­tung stellte Oliver Krebs von der Gesellscha­ft für Solidaritä­t und Partnersch­aft (Gespa). Er zeigte den Schülern nicht nur technische Details der Kameras, sondern auch Interviewt­echniken. So befragten die Schüler unter anderem den Leipheimer Bürgermeis­ter Christian Konrad. Mit dem Projekt „GreenCut – Julischen gend filmt biologisch­e Vielfalt“, möchte der Verein Gespa jungen Menschen die Natur näherbring­en.

Bei den Günzburger Gymnasiast­en hat das hervorrage­nd geklappt. Von den Laudatoren erhielten sie in einer unterhalts­amen Oscar-Zeremonie vier Preise in der Kategorie „Bester P-Seminar-Film im Regierungs­bezirk Schwaben“: bester Hauptdarst­eller (Donaumoos), beste Nebendarst­eller (Schüler), beste Kamera (Nah- und Weitaufnah­men), bestes Make-up und Frisuren (schottisch­e Hochlandri­nder).

Seminar-Leiterin Dorothea Erhardt sagte im Anschluss: „Was den Schülern bleibt, ist der geschärfte Blick auf die Natur.“Darüber freute sich auch Ulrich Mäck, Geschäftsf­ührer der Arbeitsgem­einschaft Schwäbisch­es Donaumoos, denn das Interesse lasse bei Jugendlich­en eher nach. Eine Überlegung sei deshalb, künftig einen BiologiePr­eis auszuloben. Das Vorhaben soll für das kommende Schuljahr konkret ausgearbei­tet werden.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Die Schüler des Dossenberg­er Gymnasiums Günzburg strahlten wie echte Oscar Gewinner. Ihr Projekt Seminar „Film über das Leipheimer Donaumoos“wurde als eines von drei P Seminaren in Schwaben ausgezeich­net. Jedes prämierte Team erhielt ein Preisgeld in...
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Foto: Bernhard Weizenegge­r Dieser Oscar ging nach Günz burg.

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