Singen lindert Atemnot
Empfehlung für Lungenkranke
Viele Patienten mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD leiden trotz Rauchstopp und Medikamenten unter Atemnot, die ihre Alltagsaktivitäten und Mobilität einschränkt und dadurch soziale Isolation, Depressionen und Ängste verursachen kann. Durch aktives Singen – etwa durch die regelmäßige Teilnahme an einer Gesangsgruppe – können Betroffene ihre Atemnot lindern und ihre Lebensqualität verbessern, so der Bundesverband der Pneumologen (BdP).
„Singen fördert erstens das Erlernen einer besseren Atemtechnik, was die Atemnot der Patienten verringern hilft, und fördert zweitens den Umgang mit anderen Menschen, was dazu beitragen kann, mögliche Depressionen, Ängste und eine Vereinsamung der Patienten zu verhindern“, erläutert Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des BdP und Lungenfacharzt in Augsburg. Diese Effekte, die bisher nur in kleineren Studien aufgezeigt wurden, sind jetzt in einer aktuell veröffentlichten Übersichtsstudie nachgewiesen worden, die sechs verschiedene Untersuchungen zu den Effekten einer regelmäßigen Teilnahme an einer Gesangsgruppe auf die Lebensqualität von COPD-Patienten analysiert hat, heißt es.
Zwar kann Singen nicht direkt die Lungenfunktion und körperliche Belastbarkeit von COPD-Patienten verbessern. „Richtiges Singen zu erlernen, erfordert aber eine gute Kontrolle über die eigene Atmung und Körperhaltung. Dadurch erlernen die Teilnehmer einer Gesangsgruppe, ihren Atem besser zu nutzen, wodurch sie auch ihre körperliche Fitness steigern können“, erklärt Hellmann. Beim Singen trainiere man die Atemmuskulatur, besonders das Zwerchfell. „Außerdem macht Singen Spaß, was ebenfalls die Lebensqualität steigert.“(AZ)