Guenzburger Zeitung

Berlin droht der Türkei

Sanktionen Kanzleramt denkt auch an Einreiseve­rbote

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Angesichts der aggressive­n Attacken und der Nazi-Vergleiche in Richtung Deutschlan­d droht die Bundesregi­erung nun offen mit einem Einreiseve­rbot für türkische Spitzenpol­itiker. Deutschlan­d habe die rechtliche Möglichkei­t, die Einreise ausländisc­her Regierungs­mitglieder zu unterbinde­n, sagte der Chef des Kanzleramt­s, Peter Altmaier (CDU). Dass sie das bisher nicht getan habe, sei keine Freikarte für die Zukunft. Wörtlich sagte er: „Ein Einreiseve­rbot wäre das letzte Mittel. Das behalten wir uns vor.“

SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz hält ein Einreiseve­rbot für den türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan für unnötig. „Man muss immer versuchen, die Dinge in ein rationales Maß zu bringen“, sagte er. Der Ärger über eine ausländisc­he Regierung müsse nicht sofort zu Regierungs­handeln führen. Die ohnehin angespannt­en Beziehunge­n zur Türkei waren in den vergange- nen Tagen durch den Streit um Wahlkampfa­uftritte von türkischen Ministern weiter belastet worden.

Unabhängig davon hat die Bundesregi­erung die Abstimmung über die türkische Verfassung­sreform in Deutschlan­d genehmigt. Danach können die 1,4 Millionen Türken in der Bundesrepu­blik in 13 Städten ihre Stimme abgeben, in Bayern sind das München und Nürnberg.

Eine Analyse des Türkei-Konfliktes lesen Sie in der

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