Allans Volksbrause
Der Hunderteinjährige Kalter Krieg mal lustig
„Es ist, wie es ist, und wie’s kommt, so kommt’s.“lautete das Lebensmotto von Allan Karsson in Jonas Jonassons Bestsellerroman „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Dahinter verbarg sich weder Fatalismus noch gläubige Schicksalsergebenheit, sondern ein Bekenntnis zum ganz gegenwärtigen Moment. Dieser Allan eroberte vor vier Jahren in der gelungenen Verfilmung von Felix Herngren auch die Kinoleinwand. Nun folgt ohne literarische Vorlage die laue Fortsetzung.
Im Luxus-Resort auf Bali geht Allan (Robert Gustafsson) und seinen Freunden das Geld langsam zur Neige und aus alten Beständen öffnet Allan die letzte Flasche „Volkssoda“. So nennt sich die Brause, mit der die UdSSR einst dem Coca-Cola-Imperialismus das Wasser abgraben wollte. Kumpel Julius (Iwar Wiklander) sieht in der Limonade eine Geschäftsidee und Allan glaubt sich dunkel zu erinnern, bei einer Freundin in Westberlin die Geheimrezeptur hinterlegt zu haben.
„Der Hunderteinjährige“stellt dem skurrilen Titelhelden ein breites Figurenarsenal gleichberechtigt zur Seite und führt sie durch eine recht zerfaserte Dramaturgie. Die historische Rückblende, in der Breschnew und Nixon um die kulturelle Vorherrschaft auf dem Brause-Markt kämpfen, hat als KalteKriegs-Klamotte noch eine gewisse Qualität. Eher langweilig hingegen ist der Rest geraten. ** Filmstart in Augsburg, Kaufbeuren, Memmingen, Penzing, Ulm