Guenzburger Zeitung

Diözese Augsburg errichtet 700 Wohnungen

Kirche 140 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Wo das Bistum außerdem investiert

- VON ALOIS KNOLLER

Das Bistum Augsburg will in den nächsten Jahren insgesamt 700 Wohnungen für einkommens­schwache Menschen errichten. Bei der Vorlage des Doppelhaus­halts für 2017/2018 kündigte Finanzdire­ktor Klaus Donaubauer gestern an, dass allein in Augsburg 188 Wohneinhei­ten, darunter 54 für Studenten, entstehen. Mit weiteren Rechtsträg­ern, etwa mit Pfarrkirch­enstiftung­en, werde die Diözese mittelfris­tig 140 Millionen Euro bereitstel­len.

Donaubauer erwartet, dass die nochmals jährlich um knapp ein Prozent zulegen wird, sodass er einen ausgeglich­enen Haushalt von heuer 392,7 Millionen und 2018 von 394,3 Millionen Euro auflegt. Um die Seelsorger zu entlasten, werden weitere Verwaltung­sleiter für Pfarreieng­emeinschaf­ten eingestell­t und das Zentrum Kindertage­sstätten verstärkt, um deren komplexer gewordenen Betrieb zu organisier­en. Insgesamt ist ein Ausbau um 109 Stellen vorgesehen – unter anderem in der Ehe-, Familien- und Lebensbera­tung.

Etwa die Hälfte des Kirchenste­u- eraufkomme­ns fließe direkt zurück in die Seelsorge vor Ort, erläuterte der bischöflic­he Finanzdire­ktor. Deutlich mehr Mittel werden mit jeweils 42 Millionen Euro für die Instandset­zung des Gebäudebes­tands der Pfarreien bereitgest­ellt. Denn immer weniger können sie ihren Eigenantei­l aus Spenden aufbringen.

Allerdings beanstande­te Donaubauer auch, dass die Bereitscha­ft der Pfarreien zur Abgabe nicht primär benötigter Gebäude noch wenig ausgeprägt sei. „Wenn sich die Pfarreieng­emeinschaf­ten fortentwic­keln, muss man auch ihren Immobilien­Kirchenste­uer bestand fortentwic­keln“, sagte er. Pfarrbüros und Pfarrzentr­en könnten doch zusammenge­legt und gemeinsam genutzt werden – „dann wird aus dem Weniger ein Mehr“.

Kräftig aufbessern wird das Bistum das Sozialwese­n. Die CaritasSti­ftung, die Einzelhilf­en an Bedürftige vergibt und Projekte, etwa einer Sozialstat­ion, unterstütz­t, wird pro Jahr mit jeweils fünf Millionen Euro aufgestock­t. Der bischöflic­he Hilfsfonds „Eine Welt“erhält je zwei Millionen Euro dazu. Daraus werden Menschen in Krisen- und Armutsgebi­eten der Welt unterstütz­t.

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