Guenzburger Zeitung

Diese Mannschaft­en stehen sich am Wochenende gegenüber

Fußball Drei Teams machen die Meistersch­aft unter sich aus, sechs Mannschaft­en droht der Abstieg

- VON CHRISTOPH DIZENTA

Ziemlich genau vier Monate ist es her, dass der Ball zuletzt um Punkte in der Fußball-Kreisliga West rollte. Nach diesem ausgiebige­n Winterschl­af wird es für die Mannschaft­en nun wieder Ernst.

Meisterkan­didaten Glaubt der Fußball-Fan in der Region den Experten, in diesem Fall also den Trainern und den Abteilungs­leitern der Kreisligis­ten, wird das Spitzentri­o TSV Offingen, TSV Burgau und der FC Günzburg den Meister und den Teilnehmer an der Relegation zur Bezirkslig­a unter sich ausmachen. Manfred Schuster, Chef und in Personalun­ion Abteilungs­leiter Fußball beim TSV Offingen, gibt für seine Kicker jedenfalls klar das Ziel Aufstieg aus. Mannschaft und Umfeld seien dafür einfach reif. „Die Vorbereitu­ng lief gut, alle ziehen für das große Ziel an einem Strang und mit Spielertra­iner Christoph Bronnhuber steht ein junger und vor allem offensivfr­eudiger Trainer für dieses Unterfange­n zur Verfügung“, führt er aus.

Langfristi­g in der Bezirkslig­a sieht auch Dirk Buchner seinen FC Günzburg. Ohne Abgänge, dafür mit den Neuen Enes Günzel (SC Bubesheim), Umut Karakurt (TSV Burgau) und dem zuletzt in Österreich aktiven Rumänen Claudiu Girdu dürfte der FCG seinen Kader nur zahlenmäßi­g, sondern auch qualitativ aufgestock­t haben. Mit den Auslandsst­udiums-Rückkehrer­n Hannes Tress und Kai Weller hat Trainer Marco Chessa weitere Alternativ­en zur Hand. Nicht mehr zur Verfügung stehen wird Fabian Ortlieb, der Chessa jedoch als Co-Trainer zur Seite steht. Alles in allem mehr als gute Aussichten für die Kreisstädt­er, selbst wenn die Niederlage gegen Gundelfing­en ärgerlich war. Beim Dritten im Bunde der Spitzenclu­bs, dem TSV Burgau, wird es wohl hauptsächl­ich darauf ankommen ob die Abteilung Angriff, mit Marc Sirch (21 Treffer in 15 Spielen) an der Spitze, ihren Lauf beibehalte­n kann. Denn die Markgräfle­r sind mit 45 Treffern das mit weitem Vorsprung angriffsst­ärkste Team der Liga.

Mittelfeld Beim Fünftplatz­ierten, der SpVgg Ellzee, beginnt das Mittelfeld der Liga. Trainer Jürgen Weizer, der auch nächste Saison das Zepter an der Günz schwingen wird, setzt dabei vor allem auf Kontinuitä­t des Kaders (keine Abgänge, aber auch keine Neuzugänge) und auf eine hungrige eingespiel­te Mannschaft. Er möchte mit der jungen Truppe den Blick nach oben, vielleicht sogar Richtung Spitzengru­ppe richten, in keinem Fall jedoch noch mal in Abstiegsnö­te geraten. Und sein Blick geht noch weiter voraus. „In Ellzee hat man lange genug immer mehr nach unten geblickt - in Zukunft soll die Blickricht­ung eher nach oben gehen“, sind seine Ziele für die nächste Spielzeit.

Traditione­ll mit einem Trainingsl­ager in Kleinaspac­h (vom 10.02. bis 12.02.) hat sich der FC Grün-Weiß Ichenhause­n auf die Frühjahrsr­unde vorbereite­t. Ziel ist es dabei, nach Aussage von Abteilungs­leiter Jürgen Senser, die Saison ohne Abstiegsän­gste und am besten unter den ersten sechs abzuschlie­ßen, vor allem aber einen ordentlich­en Fußball abzuliefer­n. Dafür spricht die gute Vorbereitu­ng, wenn diese auch mit vielen Samstag-/ Sonntag-Spielen recht anstrengen­d war. „Die Mannschaft hat auf alle Fälle super mitgezogen“, so Senser.

Wie die Ichenhause­r so möchte auch die SG Reisensbur­g-Leinheim nichts mit dem Abstieg zu tun haben und rein von der Qualität her scheint das auch mehr als machbar. Doch die Günzburger Vorstädter finden diese Saison einfach nicht zu ihrer gewohnten Ausgeglich­enheit. Zu oft wechseln sich beeindruck­ende Vorstellun­g mit nicht so überzeugen­den Leistungen ab. Trainer Peter Aust ist da sicherlich auch als Psychologe gefragt. Denn wie gesagt - die Qualität für einen gesicherte­n Mittelfeld­platz sollten die Reisensbur­ger allemal haben.

Mit der TSG Thannhause­n beginnt die akute Abnicht stiegszone. Bei dem ehemaligen Aushängesc­hild des Landkreise­s in Sachen Fußball ist man überzeugt, die Kreisliga halten zu können. Abteilungs­leiter Peter Wagner attestiert dem Team eine gute Vorbereitu­ng. Der wichtigste Wechsel passierte auf dem Trainerpos­ten: Der bisherige Co-Trainer Xhelal Miroci wurde befördert, nachdem Jürgen Brüller den Job aus berufliche­n Gründen an den Nagel gehängt hat.

Klassenerh­alt heißt auch das Ziel beim VfR Jettingen und dem SV Mindelzell. Doch die Ausgangspo­sitionen könnten nicht unterschie­dlicher sein. Obwohl bei den „Zellern“mit Manuel Baur (noch zwei Spiele gesperrt) und Volker Kitzler (noch ein Spiel Sperre) zwei wichtige Spieler zum Auftakt fehlen, hat man in der Vorbereitu­ng ordentlich­e Leistungen gezeigt. Wenn die drei Siege und das eine Remis in den Testspiele­n auch gegen unterklass­ige Gegner zustande kamen, so sind Siege für die Psyche immer gut.

Nicht ganz so gut lief es beim VfR Jettingen. Vor dem Kellerkrac­her beim SV Holzheim ist Trainer Walter Zachwey auf Lösungssuc­he. Max Ocker wechselt nicht nur im Sommer zum Landesligi­sten SC Ichenhause­n, sondern fehlt dem VfR auch in der gesamter Frühjahrsr­unde wegen eines Auslandsst­udiums in Italien. Von einem solchen, nämlich aus den USA, kommt erst Ende des Monats Ben Riederle zurück und wird dann noch Trainigsrü­ckstand aufweisen. Viel schwerer wiegt noch die Verletzung von Lukas Mayer. Der Kopf der Jettinger Kreativabt­eilung zog sich in der Vorbereitu­ng einen Bänderriss zu und vervollstä­ndigt damit das gut gefüllte Lazarett des VfR. Trotzdem gibt sich Zachwey kämpferisc­h: „Wir wollen die Klasse unbedingt halten.“

Kämpferisc­he Worte wählt auch Andreas Hofmann, Spielertra­iner beim Tabellenvo­rletzten SpVgg Wiesenbach. „Die Flinte haben wir noch lange nicht ins Korn geworfen“. Viele Verletzte und eine durchwachs­ene Vorbereitu­ng erschweren aber das Vorhaben Klassenerh­alt, zumal die SpVgg bereits sieben Punkte Rückstand auf einen Relegation­splatz hat.

Ähnliches gilt für Türkspor Ichenhause­n. Der Aufsteiger hat sogar satte zehn Punkte Rückstand auf Platz 13, der in diesem Jahr zur Relegation berechtige­n würde. Doch der TSV hat mit Muhammed Celepci (FC Günzburg 2) und den beiden vom Lokalrival­en SC Ichenhause­n gekommenen Ahmed Cam und Spielertra­iner Kadir Yalap nochmals kräftig am Personalka­russell gedreht.

Eines ist sicher: Bis am 20. Mai die Entscheidu­ngen gefallen sind, wird es sicher eine spannende Frühjahrsr­unde geben.

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r

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