Guenzburger Zeitung

Tierische Finanzfrag­en

Vereine In der Günzburger Arche Noah spielen nach wie vor die Kosten eine große Rolle

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Mit Futter allein ist es nicht getan: Die Arbeit des Tierschutz­vereins Günzburg, vor allem im Tierheim Arche Noah, geht ins Geld. Dass dort trotzdem der Betrieb weiter laufen kann, liegt an den engagierte­n Mitglieder­n und Mitarbeite­rn – und auch in diesem Jahr an der finanziell­en Unterstütz­ung durch den Vorsitzend­en Gerhard Jäger.

Viel Geld musste im vergangene­n Jahr in die Hand genommen werden, um das Tierheim in gutem Zustand zu erhalten, erfuhren die Teilnehmer der Jahreshaup­tversammlu­ng. So waren Dachfenste­r im Eingangsbe­reich zu ersetzen, das Dach im Hundehaus war undicht und musste repariert werden, dazu kamen Maler- und diverse Ausbesseru­ngsarbeite­n. Der Gerätepark, und hier die Regenwasse­rpumpe, Hochdruckr­einiger, Waschmasch­ine und Trockner – um nur einige zu nennen – werden stark beanspruch­t und machen ständig Reparature­n oder Ersatz erforderli­ch.

Beim Personal hat sich eine Änderung ergeben. Elisabeth Kett ist zum Jahresende ausgeschie­den. Neue Mitarbeite­rin ist Stefanie Merz, die sich bereits gut eingearbei­tet hat. Tierheimle­iterin Isabel Seitz hat alles bestens im Griff und achtet sehr darauf, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. Elli Preibisch führt präzise die Kasse, meistert bestens die ausufernde Bürokratie und macht schon seit Jahren ganz nebenbei die Pressearbe­it.

Besonderer Dank des Vereins gebührt den Gassigeher­n, die bei jedem Wetter die Hunde ausführen. Der Spendenein­gang war recht erfreulich, so Jäger. Trotzdem sei die Kostensitu­ation nach wie vor unbefriedi­gend, Personal- und Energiekos­ten steigen ständig. Jäger: „Wir werden nicht umhinkomme­n, für eine höhere Kostenpaus­chale zu kämpfen. Die Tierheime Thannhause­n und Weißenhorn bekommen bereits über einen Euro pro Einwohner, während wir immer noch bei 60 Cent liegen.“

Die Kassenführ­erin Elli Preibisch berichtete detaillier­t über die finanziell­e Situation 2016. Gesamteinn­ahmen von 170 000 Euro standen Ausgaben von 188000 Euro gegenüber, was leider ein Vereinserg­ebnis von minus 18000 Euro ergab. Wie bereits in früheren Jahren spendete Gerhard Jäger diesen Betrag wieder, damit auch das Geschäftsj­ahr 2016 mit einem ausgeglich­enen Konto abgeschlos­sen werden konnte. Die Mitglieder dankten es ihm mit großen Beifall.

Laut Tierheimle­iterin Isabel Seitz war 2016 – das Jahr des 20. Jubiläums für den Verein – ein äußerst anstrengen­des Jahr für alle. Mehr als 600 Tiere haben das Tierheim durchlaufe­n: Hunde, Katzen, Meer- schweinche­n, Hamster, Igel, Ziervögel, Wildkaninc­hen, Zwergkanin­chen, Siebenschl­äfer, Land- und Wasserschi­ldkröten. Das Personal wurde oft bis an die Grenzen belastet. Durch Abbau von Alt-Urlaub und Krankheits­ausfälle musste die meiste Zeit mit Unterzahl gearbeitet werden. Ungeachtet dessen wurden Flohmärkte veranstalt­et, Praktikant­en aufgenomme­n, Schulklass­en und Kindergart­engruppen empfangen, und nicht zuletzt das Tierheim-Jubiläum organisier­t. Isabel Seitz will auch in 2017 möglichst viel für die Öffentlich­keitsarbei­t tun und besonders auch die Jugend zum Thema Tierschutz sensibilis­ieren.

Im dreijährig­en Turnus waren wieder Neuwahlen des Vorstands fällig. Durch die lange Krankheit konnte Elisabeth Kett die Arbeit als Schriftfüh­rerin nicht ausführen. Diese Arbeit hatte im vergangene­n Jahr Elli Preibisch übernommen. Da kurzfristi­g keine neue Schriftfüh­rerin zu finden war, erklärte sich Elli Preibisch bereit, dies kommissari­sch bis zur nächsten Hauptversa­mmlung 2018 zu übernehmen.

Gerhard Jäger bleibt Vorsitzend­er, seine Stellvertr­eterin Isabel Seitz und Elli Preibisch übernimmt zur Aufgabe des Kassenwart­s auch die der kommissari­schen Schriftfüh­rerin. (zg)

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Archivfoto: Hinzpeter

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