Auch nach Gelb Rot gesperrt?
Fußball Beim Treffen der bayerischen Kreisspielleiter geht es um Änderungen bei den Amateuren. Rainer Zeiser ist für den Kreis Donau zuständig und erläutert die wichtigsten Themen
Sollen Amateure nach einer Gelb-Roten Karte gesperrt werden? Wie steht es um den Spielplan der kommenden Saison? Und wie ist mit den zahlreichen Spielabsagen umzugehen? Diese und weitere Fragen wurden beim zweitägigen Treffen der bayerischen Kreisspielleiter in Bad Gögging (Niederbayern) diskutiert. Rainer Zeiser, der den Kreis Donau bei der Versammlung vertrat, erläutert die wichtigsten Punkte.
Bei Profis hat die Ampelkarte fast die gleichen Auswirkungen wie „glatt Rot“. Der Sünder muss vom Platz, sein Team beendet das Spiel mit einem Mann weniger. Obendrein fehlt er auch in der nächsten Partie. In den unteren Spielklassen sind die Folgen bislang nicht ganz so dramatisch: Platzverweis ja, Sperre nein. Die Kreisspielleiter diskutierten, ob das nicht ge- ändert werden sollte. Die Meinungen gingen an diesem Punkt ziemlich auseinander, sagt Zeiser. „Die einen sagen, mit einem Platzverweis ist eine Mannschaft schon gestraft genug. Andere sagen, eine Sperre wirkt nachhaltiger.“Zeiser persönlich ist eher ein Gegner einer Gelb-Rot-Sperre. „Bei einer glatt Roten Karte hat ein Spieler die Sperre auch verdient. Aber eine Gelbe Karte kriegst du schnell, manchmal auch unberechtigt. Wenn du dann noch ein richtiges Foul ziehen musst, fliegst du vom Platz.“Diese Strafe sei aus seiner Sicht ausreichend. Bei einer Änderung reden die Vereine aber ohnehin mit. „Dafür bräuchte es eine Satzungsänderung“, erklärt Zeiser. Das letzte Wort würde dann auf dem Verbandstag fallen.
Bis zu sechs Akteure aus der ersten Mannschaft (drei aus der Stamm-Elf und drei eingewechselte – daher „3 + 3“) dürfen im zweiten Team eingesetzt werden, ohne sich festzuspielen. Das gilt für Vereine bis zur Kreisliga. Gerade für Klubs mit wenigen Spielern ist diese Unterstützung oft wichtig. Doch ist der Klassenunterschied zwischen erster und zweiter Mannschaft allzu groß, können sechs Spieler den Unterschied machen. Deshalb diskutierten die Kreisspielleiter mögliche Änderungen. Zeiser stellt klar: „Für Vereine, die sowieso einen schwachen Kader haben, wäre eine Änderung tödlich. Uns im Kreis Donau betrifft das aber momentan kaum, da es hier keine C-Klasse gibt.“
Auch, ob man etwas gegen die vielen Spielabsagen tun sollte, wurde diskutiert. Zeiser sieht das Thema gelassen: „Natürlich macht es mir als Spielleiter viel mehr Arbeit. Aber ich kann die Vereine verstehen. Eine Platzsanierung kostet zwischen 3000 und 5000 Euro. Für kleine Vereine ist das viel Geld.“Und selbst, wenn der wahre Grund für die Verschiebung einer Partie gar nicht die Unbespielbarkeit des Platzes ist, könne man wenig tun. „Jeder Verein hat das Recht, seinen Platz zu sperren.“
Der zusätzliche Feiertag am 30. November anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Reformation bringt den Amateurfußballern eine weitere Spielmöglichkeit. Ansonsten bleiben der Rahmenterminplan ähnlich wie in dieser Saison. Gerne würde Zeiser im Sommer länger spielen lassen. Aber weil die höheren Ligen bereits im Juli wieder starten und vorher Auf- und Abstieg geklärt sein müssen, sei das derzeit nicht möglich. „Dabei ist da das beste Wetter zum Fußball spielen und man könnte die Winterpause verlängern. Aber es gibt keine konkreten Pläne für eine Änderung.“