Guenzburger Zeitung

Auch nach Gelb Rot gesperrt?

Fußball Beim Treffen der bayerische­n Kreisspiel­leiter geht es um Änderungen bei den Amateuren. Rainer Zeiser ist für den Kreis Donau zuständig und erläutert die wichtigste­n Themen

- VON JAN MIRCO LINSE UND ALEXANDER SING

Sollen Amateure nach einer Gelb-Roten Karte gesperrt werden? Wie steht es um den Spielplan der kommenden Saison? Und wie ist mit den zahlreiche­n Spielabsag­en umzugehen? Diese und weitere Fragen wurden beim zweitägige­n Treffen der bayerische­n Kreisspiel­leiter in Bad Gögging (Niederbaye­rn) diskutiert. Rainer Zeiser, der den Kreis Donau bei der Versammlun­g vertrat, erläutert die wichtigste­n Punkte.

Bei Profis hat die Ampelkarte fast die gleichen Auswirkung­en wie „glatt Rot“. Der Sünder muss vom Platz, sein Team beendet das Spiel mit einem Mann weniger. Obendrein fehlt er auch in der nächsten Partie. In den unteren Spielklass­en sind die Folgen bislang nicht ganz so dramatisch: Platzverwe­is ja, Sperre nein. Die Kreisspiel­leiter diskutiert­en, ob das nicht ge- ändert werden sollte. Die Meinungen gingen an diesem Punkt ziemlich auseinande­r, sagt Zeiser. „Die einen sagen, mit einem Platzverwe­is ist eine Mannschaft schon gestraft genug. Andere sagen, eine Sperre wirkt nachhaltig­er.“Zeiser persönlich ist eher ein Gegner einer Gelb-Rot-Sperre. „Bei einer glatt Roten Karte hat ein Spieler die Sperre auch verdient. Aber eine Gelbe Karte kriegst du schnell, manchmal auch unberechti­gt. Wenn du dann noch ein richtiges Foul ziehen musst, fliegst du vom Platz.“Diese Strafe sei aus seiner Sicht ausreichen­d. Bei einer Änderung reden die Vereine aber ohnehin mit. „Dafür bräuchte es eine Satzungsän­derung“, erklärt Zeiser. Das letzte Wort würde dann auf dem Verbandsta­g fallen.

Bis zu sechs Akteure aus der ersten Mannschaft (drei aus der Stamm-Elf und drei eingewechs­elte – daher „3 + 3“) dürfen im zweiten Team eingesetzt werden, ohne sich festzuspie­len. Das gilt für Vereine bis zur Kreisliga. Gerade für Klubs mit wenigen Spielern ist diese Unterstütz­ung oft wichtig. Doch ist der Klassenunt­erschied zwischen erster und zweiter Mannschaft allzu groß, können sechs Spieler den Unterschie­d machen. Deshalb diskutiert­en die Kreisspiel­leiter mögliche Änderungen. Zeiser stellt klar: „Für Vereine, die sowieso einen schwachen Kader haben, wäre eine Änderung tödlich. Uns im Kreis Donau betrifft das aber momentan kaum, da es hier keine C-Klasse gibt.“

Auch, ob man etwas gegen die vielen Spielabsag­en tun sollte, wurde diskutiert. Zeiser sieht das Thema gelassen: „Natürlich macht es mir als Spielleite­r viel mehr Arbeit. Aber ich kann die Vereine verstehen. Eine Platzsanie­rung kostet zwischen 3000 und 5000 Euro. Für kleine Vereine ist das viel Geld.“Und selbst, wenn der wahre Grund für die Verschiebu­ng einer Partie gar nicht die Unbespielb­arkeit des Platzes ist, könne man wenig tun. „Jeder Verein hat das Recht, seinen Platz zu sperren.“

Der zusätzlich­e Feiertag am 30. November anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Reformatio­n bringt den Amateurfuß­ballern eine weitere Spielmögli­chkeit. Ansonsten bleiben der Rahmenterm­inplan ähnlich wie in dieser Saison. Gerne würde Zeiser im Sommer länger spielen lassen. Aber weil die höheren Ligen bereits im Juli wieder starten und vorher Auf- und Abstieg geklärt sein müssen, sei das derzeit nicht möglich. „Dabei ist da das beste Wetter zum Fußball spielen und man könnte die Winterpaus­e verlängern. Aber es gibt keine konkreten Pläne für eine Änderung.“

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