Guenzburger Zeitung

Freundscha­ft trotz mancher Unterschie­de

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Ayda ist fünf Jahre alt und lebt mit ihren Eltern in Köln. Ayda kann schon ziemlich viel: Bis 23 rechnen, Deutsch und Persisch sprechen. Sie kennt sogar das türkische Wort „üzüntülü“. Das bedeutet traurig. Und das ist Ayda oft, weil die anderen sie nicht mitspielen lassen. Doch dann trifft das Mädchen Bär und Hase. Sie werden beste Freunde – trotz mancher Unterschie­de.

Freundscha­ft, Toleranz, friedliche­s Zusammenle­ben: Die großen Themen des Autors Navid Kermani klingen im Kleinen in seinem ersten Kinderbuch „Ayda, Bär und Hase“an. Gegenseiti­gen Respekt predigt der Friedenspr­eisträger des Deutschen Buchhandel­s dabei nicht mit erhobenem Zeigefinge­r, sondern erzählt davon auf witzige Art und Weise ganz nebenbei. Es geht auch um Glück, Trauer, Einsamkeit und Selbstbewu­sstsein. Das kennt jeder, und Herkunft, Aussehen und Sprache spielen dabei keine Rolle. So ist es in Kermanis Buch egal, ob man Iraner, Deutscher, Türke, Bär oder Hase ist. Die Geschichte macht Kindern Mut, sich auch dort für neue Erfahrunge­n zu öffnen, wo sie sich zunächst fremd fühlen.

Schön ist Kermanis Stil. Mehrmals spricht er die jungen Leser direkt an, tritt mit ihnen in einen lockeren Dialog, bevor er mit der eigentlich­en Geschichte fortfährt. Und so ist Aydas Leben zwar nicht perfekt. Sie hat aber gelernt: Traurig sein gehört auch einmal dazu. Und so ist das Leben am Ende doch „bis zum Himmel schön“.

Laura Jocham

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