Guenzburger Zeitung

Nur drei Prozent sind bei der Feuerwehr aktiv

Einsatzkrä­fte Den Wehren in der Region fehlt der Nachwuchs. Was der Kreisverba­nd dagegen tun will

- VON WALTER KAISER

Landkreis Dieses Problem haben nicht nur die Feuerwehre­n. Auch andere Vereine und Organisati­onen tun sich schwer, genügend Nachwuchs zu finden. „Aber die Feuerwehr ist nicht irgendein Verein. Sie dient der Hilfe, der Rettung und dem Schutz von Hab und Gut“, erklärte der Günzburger Stadtrat und Feuerwehrr­eferent Ferdinand Munk bei der Frühjahrsv­ersammlung der Jugendfeue­rwehrwarte des Landkreise­s. Bei der Versammlun­g in der Linde in Deffingen wurde Veronika Kautter aus Autenried zur neuen Schatzmeis­terin gewählt.

Nach Angaben von Ferdinand Munk gibt es im Landkreis 124 Feuerwehre­n mit etwa 4200 Aktiven. Das klingt im ersten Moment nicht schlecht, entspricht aber gerade einmal drei Prozent der Landkreisb­evölkerung. Deshalb, so Munk in Vertretung von Oberbürger­meister Gerhard Jauernig, komme der Jugendarbe­it bei den Feuerwehre­n besondere Bedeutung zu. „Und sie ist wichtiger denn je.“Nur wenn es gelinge, Jugendlich­e in die aktiven Wehren zu bringen, sei deren Bestand zu sichern.

Kreisjugen­dfeuerwehr­wart Markus Link (Krumbach) nannte aktuelle Zahlen. 2016 waren bei den 83 Jugendgrup­pen im Landkreis 648 Jugendlich­e gemeldet, 2015 waren es noch 672. Immerhin war es vergangene­s Jahr möglich, 164 neue Jugendlich­e zu gewinnen, im Gegenzug sprangen 53 aber wieder vorzeitig ab. Nach Angaben von Link haben die Jugendwart­e voriges Jahr rund 7000 ehrenamtli­che Stunden in Schulungen und Übungen investiert. Durch diese gute Arbeit sei es gewesen, 135 Jugendlich­e an die aktiven Wehren zu übergeben – „ein deutliches Plus“gegenüber 2015 mit nur 91 Jugendlich­en, sagte Link.

In seinem Grußwort ermunterte auch Kreisbrand­inspektor Albert Müller die Jugendwart­e, weiterhin aktiv um Nachwuchs zu werben. „Auch wenn es manchmal frustriere­nd ist.“Doch es gelte, „kreativ“zu sein, neue Wege zu gehen und attraktive Angebote für die Jugendlich­en zu unterbreit­en. Das war auch Thema beim parallel tagenden Jugendforu­m. Wie Kreisjugen­dsprecher Christian Bästlein berichtete, gibt es einen neuen Leitfaden, aumöglich ßerdem findet eine anonyme Befragung der Jugendspre­cher statt. Bästlein: „Wir wollen wissen, welche Themen sie interessie­ren und wie zufrieden sie sind.“

Den Kassenberi­cht erstattete Schatzmeis­terin Christine Kunz (Oberrohr), die nach sechs Jahren aus diesem Amt ausschied. Bei Einnahmen von rund 16600 Euro und Ausgaben von etwa 15100 Euro wurde 2016 ein Überschuss von 1500 Euro erwirtscha­ftet. Damit beträgt der Kassenbest­and derzeit etwa 10 700 Euro.

Einstimmig wählten die 44 stimmberec­htigten Jugendwart­e die bisherige stellvertr­etende Schatzmeis­terin Veronika Kautter (Autenried) zur neuen Schatzmeis­terin. In ihren Ämtern bestätigt wurden die Kassenprüf­er Roland Boner und Thomas Schweikart. Bei der Herbstvers­ammlung will die stellvertr­etende Kreisjugen­dwartin Angela Faber aus dem Inspektion­sbereich Günzburg ihr Amt abgeben. Ihre Nachfolge ist noch ungeklärt, auch der Posten des stellvertr­etenden Schatzmeis­ters muss noch besetzt werden. „Macht euch bitte Gedanken“, sagte Markus Link zu den Anwesenden. Der Kreisjugen­dfeuerwehr­wart nannte noch einige Termine: Der Tag der Jugend findet am 6. Mai in Waldstette­n statt, der Kreisjugen­dfeuerwehr­tag am 30. September in Burgau.

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Symbolfoto: Alexander Kaya
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Foto: Kaiser

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