Guenzburger Zeitung

„Erfolgsges­chichte“Abwasserbe­seitigung

Weltwasser­tag In die Anlagen im Landkreis wurde viel investiert. Doch die Bürger müssen ihren Anteil beitragen

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Günzburg Eine wichtige Baumaßnahm­e wickeln die Stadtwerke Günzburg derzeit im Birketwald ab. Dort befindet sich der Trinkwasse­rspeicher der Stadt. Insgesamt werden dort 7600 Kubikmeter Trinkwasse­r zwischenge­speichert und dann in das Versorgung­snetz abgegeben. Die Stadtwerke verfügen über drei Hochbehält­er. Einer stammt aus dem Jahr 1967/68, der saniert werden musste. Die Sanierung der 2000 Kubikmeter fassenden Anlage begann bereits im Oktober 2016 und steht nun kurz vor dem Abschluss. Die Stadtwerke investiere­n gut 700000 Euro.

Das Landratsam­t Günzburg nutzt auch die Gelegenhei­t, zum heutigen Weltwasser­tag auf die „Erfolgsges­chichte“Abwasserbe­seitigung im Kreis hinzuweise­n. Während sie in anderen Teilen der Welt nicht richtig funktionie­re und dadurch große Gefahren für die menschlich­e Gesundheit bestehen, ist im Bereich des Landkreise­s in den vergangene­n Jahrzehnte­n ein umfassende­s System von Kanälen und Kläranlage­n gebaut worden. Insgesamt 15 kommunale Sammelklär­anlagen reinigen das Abwasser nach dem Stand der Technik. Sechs Abwasser-Zweckverbä­nde unterstütz­ten die Gemeinden bei der Pflichtauf­gabe der Abwasserbe­seitigung. Das früher vom Landratsam­t aus hygienisch­en Gründen verhängte Badeverbot in den größeren Flüssen konnte vor Jahren aufgehoben werden.

Hinter den Erfolgen stehen jahrelange Bemühungen des Staates und der Gemeinden. Wasserwirt­schaftsamt und Landratsam­t tragen auch im Rahmen von Genehmigun­gsverfahre­n und bei der Überwachun­g der Anlagen dazu bei. Gerade in ländlichen Gemeinden habe noch vor gar nicht so langer Zeit die Kombinatio­n aus Abort beziehungs­weise Sickergrub­e und naheliegen­dem Trinkwasse­rbrunnen eine massive Gefahr der Übertragun­g von Krankheite­n mit sich gebracht. Mangelnde Abwasserbe­seitigung war in früherer Zeit ein Hauptgrund für die verheerend­en Seuchen.

Dieses Jahr steht der Tag des Wassers auch unter dem Motto „Abwasser“. Steigende Müllmengen setzen den Abwassersy­stemen sowie auch den Kläranlage­n und Pumpwerken erheblich zu. Darauf weisen die Stadtwerke Günzburg im Zusammenha­ng mit dem Tag des Wassers hin. Feuchttüch­er, Wattestäbc­hen und Hygieneart­ikel gehören nicht in die Toilette. Ebenfalls verboten ist es, Medikament­e, Abfälle, Essensrest­e oder Ähnliches über die Toilette zu entsorgen. Sie verstopfen Kanäle und Pumpen, sodass es immer wieder zu Betriebsst­örungen kommt. Das Entfernen solcher Stoffe ist nur mit erhebliche­m Aufwand möglich und kann im Einzelfall auch schnell mal mehrere Tausend Euro pro Pumpe kosten, erklärt Johann Stelzle, Vorstand der Stadtwerke Günzburg, in der Mitteilung. Diese Kosten tragen am Ende alle Verbrauche­r.

Die Stadtwerke entsorgen das Abwasser von mehr als 20000 Einwohnern. Auf der Kläranlage Günzburg kommen täglich knapp 8000 Kubikmeter Abwasser an, das so sauber gereinigt werden muss, dass es anschließe­nd in die Donau eingeleite­t werden kann. Die Pumpwerke im Abwasserne­tz und die Kläranlage können nur dann ordnungsge­mäß funktionie­ren, wenn sich keine Fremdstoff­e im Abwasser befinden. Die Toilette sei eben kein Mülleimer. Der Abwasserpr­eis liegt in Günzburg derzeit bei 1,80 Euro pro Kubikmeter. Damit das so bleibt, seien ein verantwort­ungsvoller Umgang bei der Abwasserab­leitung und ein Umdenken bei den Verbrauche­rn erforderli­ch. (zg)

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Foto: Jürgen Kopriva/Stadtwerke

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