Wird die Lehmgrube bei Remshart zur Deponie?
Gemeinderat Diese könnte künftig möglicherweise auch mit anderem Material verfüllt werden
Auf einer Betriebsfläche von 9,8 Hektar baut die Firma Leitenmaier aus Ziemetshausen bei Remshart Lößlehm, quartären Schotter und Tertiärsand ab. Für die Wiederverfüllung ist Material bis zu einer bestimmten Wertigkeit zugelassen. Darunter fallen unter anderem Bodenaushub oder mineralischer vorsortierter Bauschutt. Das Unternehmen würde die Lehm-, Kies- und Sandgrube auch als einen geeigneten Standort für das Deponieren von Material der Deponieklasse DK 0 und DK 1 sehen. Dies sind auch sonstige gering belastete mineralische Abfälle, unter anderem Betonabfälle und Betonschlämme, Mauerwerksabbruch oder Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik. Für die Errichtung einer solchen bedarfsorientierten Deponie gibt es eine Bauvoranfrage. Die Möglichkeit eines Deponierens von Bauschutt und Erdaushub sei für die Zukunft des Unternehmens sehr wichtig, betonte Daniel Waibel, Geologe und Grubenbeauftragter bei der Firma Leitenmaier, bei der Sitzung des Rettenbacher Gemeinderats. Denn mit der Einführung der geplanten Mantelverordnung dürfe dies zukünftig nur noch auf Deponien geschehen.
Während bei der derzeitigen Grube keine Entwässerungsschicht erforderlich ist, erfordert eine DK 0- oder DK 1-Deponie nicht nur eine Ableitung des Sickerwassers zur Klärung, sondern auch die Abdichtung des Verfüllkörpers durch ein Basis- und Oberflächendichtsystem. Beides werde regelmäßig überwacht. „Wir haben größtes Interesse, dass sauberes Material ankommt“, versicherte Waibel. Es handle sich nicht um gefährliche Abfälle. Neben Eingangskontrollen der angelieferten Ware soll das Gelände permanent per Video überwacht werden, die Festlegung der Verfüllmaterialien soll im gemeinsamen Einvernehmen mit der Gemeinde erfolgen. Am Standort würden vier bis fünf Arbeitsplätze geschaffen beziehungsweise gesichert, bei einer Laufzeit von 15 Jahren und eines Lkw-Verkehrs von durchschnittlich 16 Fahrzeugen pro Tag. Ob tatsächlich aus der Lehmgrube eine Deponie wird, wird sich zeigen. Zunächst wird sich der Gemeinderat darüber Gedanken machen.
Während der Sitzung ging es auch um das Leipheimer Gartenhallenbad. „Rettenbach sollte als Vorreiter zeigen, dass der Gemeinde der Fortbestand wichtig ist“, betonte Bürgermeisterin Sandra DietrichKast. Schon im vergangenen Jahr wurde beschlossen, dem Zweckverband beizutreten – wie auch jetzt wieder und das einstimmig.
Die Freiwilligen Feuerwehren Rettenbach, Harthausen und Remshart hegen den Wunsch einer zusätzlichen Alarmierung per SMS, um im Ernstfall möglichst viele Aktive zu erreichen. Für die Gemeinde würde dies pro einzelner Wehr einmalige Installationskosten von etwa 320 Euro und laufende Kosten von rund 120 Euro im Jahr bedeuten. Zweiter Bürgermeister Herbert Sittenberger schlug die Möglichkeit einer Installation zunächst nur in Rettenbach bei gleichzeitiger Alarmierung aller Ortsteile vor. Es gehe auch darum, inwieweit man Kosten sparen könne, meinte Werner Brenner, worauf Dritter Bürgermeister Alexander von Riedheim sagte: „Wir sollten froh sein, dass wir genügend Nachwuchs haben. Es wäre eine große Erleichterung, das sollten wir uns leisten.“„Wir haben jedem Ortsteil ein Auto gestellt, jetzt würden wir hier zu sparen anfangen“, fügte die Bürgermeisterin hinzu. Mit einer Gegenstimme wurde die zusätzliche SMS-Alarmierung der Wehren beschlossen.
Weiterer Tagesordnungspunkt war der Bericht des Rechnungsprüfungsausschusses für das Jahr 2015. Vorsitzender Herbert Sittenberger bemängelte die oft überschrittenen Haushaltsansätze. Man sollte diese künftig höher ansetzen oder versuchen einzuhalten. Gleichzeitig sollte man sich überlegen, welche Aufgaben des Bauhofs an externe Firmen übergeben werden könnten. Für den Bau der Kindertagesstätte fehle noch eine Gesamtkostenaufstellung. Manches sei, aufgrund in der Verwaltungsgemeinschaft nicht vorhandener Unterlagen, für den Rechnungsprüfungsausschuss manchmal nicht ganz transparent gewesen. Bürgermeisterin Sandra DietrichKast bemerkte, dass die Zusammenarbeit mit dem Bauamt nicht immer optimal funktioniere. (wpet)