Wenig Vorsorge
Gesundheit Jugendliche im Landkreis lassen sich eher selten untersuchen
Jugendliche sind fit und strotzen nur so vor Gesundheit – und vergessen darüber die Vorsorge. Zu diesem Ergebnis kommt der Vorsorgemonitor, der die Zahlen für das Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung in Deutschland erhoben hat.
Im Landkreis Günzburg gehen demnach nur 42,8 Prozent zur sogenannten J 1-Jugenduntersuchung, die für sie von den gesetzlichen Krankenkassen zwischen dem 12. und 15. Geburtstag übernommen wird. Darauf weist die DAK-Gesundheit in Günzburg hin. Im Bundesdurchschnitt gehen 47,7 Prozent zu diesem Check. In der Region waren es mehr Jungen als Mädchen, die an der J1-Untersuchung zwischen 2009 und 2014 teilnahmen.
Die Jugendgesundheitsuntersuchung wurde vor 19 Jahren zur Vorsorge eingeführt. „Gerade im Lebensabschnitt zwischen Kind-Sein und Erwachsen-Werden ist es wichtig, nicht nur die körperliche Entwicklung zu untersuchen, sondern auch bezüglich der geistigen und sozialen Entwicklung zu beraten“, erläutert Geschäftsstellenleiterin Nicole Menzel von der DAK-Gesundheit in Günzburg. „Junge Menschen durchlaufen während der Pubertät tief greifende Veränderungen und haben in diesem Alter eher eine Abneigung gegen Arztbesuche.“Dass der Bedarf nach gesundheitsfördernden Maßnahmen für Schüler groß ist, zeigt eine aktuelle Studie der drittgrößten deutschen Krankenkasse. Danach stellten rund 70 Prozent der Lehrer mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre einen Anstieg von Gesundheitsproblemen bei den Schülern fest. So leiden laut Einschätzung der Lehrer immer mehr Kinder an Konzentrationsproblemen, Verhaltensauffälligkeiten, motorischen Defiziten und psychosomatischen Beschwerden. (zg)