Guenzburger Zeitung

Renk blickt vorsichtig in die Zukunft

Getriebe Die Firma hält sich auf hohem Niveau. Warum sie aber mit weniger Aufträgen rechnet

- VON CHRISTIAN GALL

Lange Zeit ging es dem Augsburger Getriebehe­rsteller Renk gut. Jetzt schaut das Unternehme­n vorsichtig­er in die Zukunft, obwohl sich die Zahlen noch auf einem hohen Niveau halten. Im vergangene­n Jahr holte die Aktiengese­llschaft Aufträge in Höhe von 486 Millionen Euro ins Haus – drei Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Auch der Umsatz stieg um neun Millionen auf 799 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern um eine Million auf 65 Millionen Euro. Bei der Ausschüttu­ng an die Aktionäre hält sich das Unternehme­n zurück – mit 2,20 Euro pro Aktie bleibt die Dividende auf gleicher Höhe wie zuvor.

Die Firma Renk wurde im Jahr 1873 in Augsburg gegründet und hat heute noch dort den Hauptsitz. Sie stellt spezielle Getriebe her, die zum Beispiel in Schiffe, Windkrafta­nlagen oder Panzer verbaut werden. Etwa 2200 Menschen arbeiten beim Unternehme­n. 1100 davon in Augsburg, der Rest in Niederlass­ungen auf der ganzen Welt.

Renk denkt bei den Investitio­nen um. Anstatt in Sachgüter steckte der Konzern sein Geld 2016 stärker in Forschung und Entwicklun­g. Die Ausgaben für Sachinvest­itionen sanken um 25 Millionen Euro, während drei Millionen Euro mehr in die Forschung flossen. Die Aktiengese­llschaft erklärt den Rückgang der Sachausgab­en damit, dass bereits in den vergangene­n Jahren viel Geld in diese Sparte gesteckt wurde. Der Rückgang sei demnach geplant.

Für das kommende Jahr zeigt Renk weniger Optimismus. Der Konzern rechnet mit weniger neuen Aufträgen und spürbar schrumpfen­den Gewinnen. Das liege zum einen an ungünstige­n Entwicklun­gen auf wichtigen Absatzmärk­ten, etwa der angespannt­en Lage in der Ölund Gasindustr­ie. Zum anderen schmälere die anhaltend angespannt­e Wettbewerb­ssituation die Gewinne. Gerade sinke auch die Nachfrage für Getriebe, die in Windkrafta­nlagen verbaut werden.

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