Guenzburger Zeitung

„Für uns war es wie ein Sieg“

Warum sich Benjamin Kauf in Rettenbach wohlfühlt

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Der Tabellenac­hte FC Reflexa Rettenbach II hat es am vergangene­n Sonntag als erste Mannschaft der B-Klasse West 2 geschafft, dem zuvor in allen Spielen siegreiche­n Spitzenrei­ter und erklärten Titelfavor­iten Bosporus Thannhause­n den ersten Punkt abzuknüpfe­n. Der 32-jährige Benjamin Kauf aus Hochwang erzielte auf dem Weg zum 3:3 alle drei Treffer für die Rettenbach­er Kicker.

Herr Kauf, mit Ihrem Dreierpack waren Sie der „Man of the Match“. Wie fühlt man sich da?

Es ist natürlich ein schönes Gefühl, wenn man als Aushilfssp­ieler seine Mannschaft unterstütz­en und dem Verein weiterhelf­en kann.

Ihre Mannschaft hat gegen diesen scheinbar übermächti­gen Gegner zweimal einen Rückstand wett gemacht. Spricht das für die Moral?

Absolut. An diesem Tag hat in der Mannschaft Jeder für Jeden gekämpft und alles gegeben. Für uns war es wie ein Sieg. An diesem Tag hat eben alles gepasst.

Rettenbach lag dann sogar lange Zeit 3:2 in Führung. Haben Sie da von der ganz großen Überraschu­ng geträumt?

Je länger wir in Führung lagen, desto mehr hat sich der eine oder andere, auch ich, auf einen Sieg gefreut.

Ist der überrasche­nde Punktgewin­n zu einem gewissen Teil Jürgen Titze zuzuschrei­ben, der zur Winterpaus­e den neu geschaffen­en Posten des Co-Trainers übernommen hat?

Ich denke schon. Er macht seinen Job sehr gut und spricht mit den Akteuren. Die Mannschaft wirkt jedenfalls geschlosse­ner. Und seine Ansprache am Sonntag in der Kabine hat auch sehr gefruchtet.

Wie hat eigentlich der Gegner nach der „gefühlten Niederlage“reagiert?

Bosporus hat natürlich alles versucht. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie eine Gegenwehr nicht erwartet haben. Obwohl die Spieler von Bosporus sicherlich enttäuscht waren, waren sie während und nach dem Spiel faire Gegner. Man hat sich nach dem Schlusspfi­ff die Hand gereicht und sich gegenseiti­g Glück für den weiteren Verlauf der Saison gewünscht.

Rettenbach­s Vereinsbos­s Gerhard Schmucker sagt, Sie könnten als typischer Strafraums­pieler in der ersten Mannschaft spielen, wenn Sie fleißiger trainieren würden. Stimmt das?

Das höre ich des Öfteren. Aber ich habe mich diese Saison bewusst zurückgeha­lten. Ich bin mit fast 33 Jahren in einem Alter, in dem mir die zweite Mannschaft und die Rolle des Aushilfssp­ielers eher zusagen.

Am Sonntag steht das Derby beim Schlusslic­ht SV Unterknöri­gen an. Stehen da die Zeichen auf Sieg?

Das werden wir sehen. Es ist kein Gegner zu unterschät­zen, unabhängig vom Tabellenpl­atz. Aber wenn die Einstellun­g und der Kampfgeist vom vergangene­n Sonntag wieder da sind, ist bei uns alles möglich. Man darf sich aber seiner Sache nie zu sicher sein und man muss immer alles geben.

Warum spielt ein Hochwanger in Rettenbach und nicht in Hochwang?

Ich bin vor einigen Jahren durch einen Bekannten nach Rettenbach gekommen. Hier gefallen mir Kameradsch­aft und Zusammenha­lt sowie das Gesamtpake­t. Ich kann nur eines sagen: In Rettenbach macht das Kicken einfach nur Spaß.

Interview: Alois Thoma

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