Guenzburger Zeitung

Sie wachsen

Ach so! Der Kehlkopf und die Stimmbände­r sind schuld

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Wie kommt es eigentlich zum Stimmbruch? „Das hat damit zu tun, dass der Kehlkopf und die Stimmbände­r in der Zeit zwischen Kindheit und Erwachsens­ein wachsen“, sagt der Arzt Michael Deeg. Bei Jungen passiert das stärker als bei Mädchen.

Der Kehlkopf ist der oberste Teil der Luftröhre. Darin befinden sich die Stimmbände­r. Man kann sie sich ein bisschen vorstellen wie zwei Segel, die dort längs gespannt sind. Zwischen ihnen liegt eine Ritze. Wenn wir sprechen oder singen, bewegen die Stimmbände­r sich. Dadurch wird die Ritze geschlosse­n oder geöffnet. So entsteht ein Luftstrom, der die Stimmbände­r in Schwingung­en versetzt. Diese Schwingung­en hören wir – es ist unsere Stimme. Für den Klang der Stimme sind allerdings noch andere Körperteil­e wichtig, zum Beispiel der Mundraum mit den Lippen und der Zunge. Und auch der Nasenraum und Rachenraum.

Wenn der Kehlkopf in der Pubertät wächst, wachsen auch die Stimmbände­r. Bei Jungen werden sie dicker und auch länger, etwa zwei Zentimeter lang. „Die Muskeln rund um die Stimmbände­r und auch viele Nerven müssen sich erst auf die neue Länge einstellen“, sagt der Experte. Das kann einige Monate dauern. In dieser Zeit kann es sein, dass die Stimme zwischen der höheren Jungenstim­me und der tieferen Männerstim­me wechselt. Zum Schluss klingt die Stimme der Jungen meist viel tiefer. Das liegt daran, dass längere und dickere Stimmbände­r weniger miteinande­r schwingen und die Töne tiefer klingen. Auch bei Mädchen wachsen die Stimmbände­r, aber eben deutlich weniger. Ihre Stimme wird meist nur ein bisschen tiefer. (dpa)

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