So stellt man Lakritz her
Tolle Welt In Dänemark essen viele Menschen gerne die schwarze Süßigkeit. Es gibt dort sogar einen „Lakritz-König“
Schokolade mag fast jeder. Gummibärchen auch. Aber Lakritz? Die schwarze Süßigkeit hat einen ganz besonderen Geschmack. Da rufen die einen: „Bäh!“und die anderen finden es total lecker. Im Land Dänemark ist das anders. Da lieben die Menschen Lakritz so sehr, dass es oft ganz oben in der Süßigkeitenschublade liegt. Weil die meisten Kinder es schon probieren, wenn sie noch klein sind, gibt es kaum jemanden, der Lakritz nicht leiden kann. Aber was ist eigentlich in der Süßigkeit drin? Und wie wird sie gemacht?
Die Schnüre müssen erst abkühlen
Das kann Peter Husted Sylvest erklären. Er ist Däne und arbeitet für einen Mann, den in Dänemark viele den „Lakritz-König“nennen. Der „Lakritz-König“heißt Johan Bülow und ist 32 Jahre alt. Als er jünger war, hat er in der Küche seiner Mutter angefangen, die klebrige schwarze Süßigkeit selbst zu machen. Inzwischen ist sein Lakritz sehr beliebt und man kann es auch in Deutschland kaufen. Hergestellt wird es in einer Fabrik in der Nähe der dänischen Hauptstadt Kopenhagen.
An einem ganz normalen Arbeitstag werden hier in acht Stunden 2000 Kilo weiches Lakritz gemacht. Dazu braucht man eine Menge Zutaten: „Wasser, Mehl, vier verschiedene Sorten Zucker, Öl, ein bisschen Salz und natürlich Lakritzpulver!“, zählt Peter Husted Sylvest auf. Das alles wird in einem großen Topf 30 Minuten lang zu einer dicken, braunen Suppe zusammengekocht. „In unserer Fabrik können wir kein Lakritz in Form von einem Segelboot oder Auto machen“, sagt Peter Husted Sylvest. Dafür braucht man nämlich besondere Formen. „Wir können nur lange Lakritz-Schnürbänder machen und sie in Stücke schneiden.“Die Schnüre werden aus der Suppe gemacht, wenn sie fertig ist. Dafür wird die dicke Masse durch dünne Röhrchen gepresst.
Die Schnüre landen dann auf einem Band. Weil sie noch viel zu heiß sind, um sie zu schneiden, fahren sie darauf erst einmal eine Weile herum. „Ein Brot, das man gerade aus dem Ofen genommen hat, kann man ja auch nicht sofort schneiden. Wenn man zehn Minuten wartet, geht das viel besser“, sagt Peter Husted Sylvest. „So ist das auch mit Lakritz.“
Dann werden Stückchen daraus gemacht
Am Ende schneidet die Maschine die Schnürbänder in kleine Stücke. Eine andere Maschine wiegt sie ab und füllt sie in runde, durchsichtige Plastikdosen. Am Schluss schraubt ein Roboter Deckel auf die Dosen, und ein anderer klebt ein Etikett darauf. Ein dritter Roboter, der aussieht wie aus einem „Star Wars“-Film, druckt auf das Etikett noch den Namen des Mitarbeiters, der das Lakritz gekocht hat.
Auf dem ganzen Weg sind viele Kameras angebracht, die unter anderem kontrollieren, ob zu viele oder zu wenige Lakritzstücke in den Dosen sind. Denn nur, wenn alles stimmt, schicken der „Lakritz-König“und sein Team die Süßigkeiten hinaus in die Welt. (dpa)