Guenzburger Zeitung

Außergewöh­nliche Lebensleis­tungen

Auszeichnu­ng Fünf Günzburger sind die ersten, die den Ehrenamtsp­reis der Stadt erhalten. Sie haben viel Zeit in ganz unterschie­dliche Projekte investiert

- VON WALTER KAISER

Es war eine Premiere. Bei einer Feierstund­e im Forum am Hofgarten hat am Sonntag die Stadt Günzburg erstmals ihren Preis für Verdienste im Ehrenamt verliehen. Fünf Frauen und Männer wurden von Oberbürger­meister Gerhard Jauernig für ihr jahrzehnte­langes ehrenamtli­ches Engagement mit einer Medaille in Gold und einer Urkunde ausgezeich­net und gewürdigt. Blumensträ­uße und zwei Flaschen Wein gab zudem für die Ehepartner der Geehrten.

Etwa 200 Vereine gibt es in Günzburg. Hunderte von Mitglieder­n, so der Oberbürger­meister bei der Begrüßung der Gäste, seien ehrenamtli­ch und in ihrer Freizeit engagiert – zum Wohle der Allgemeinh­eit. Weder Staat noch Stadt oder der freie Markt könnten all das leisten, was das Ehrenamt bewirke. „Auch Günzburg wäre weniger bunt und ärmer ohne das ehrenamtli­che Engagement vieler“, erklärte Jauernig. Deshalb habe der Stadtrat 2015 beschlosse­n, für dieses verdienstv­olle Wirken mit einem Preis Dank zu sagen.

„Fünf außergewöh­nliche Lebensleis­tungen“, so der Oberbürger­meister, sind gestern mit der Preisverle­ihung gewürdigt worden. Der Verein Spielplatz­freunde Donauried ist 1979 gegründet worden. Anneliese Prübner und Leo Hausner sind nicht nur die guten Seelen des Vereins, sondern auch dessen Schaffer. Der Spiel- und Grillplatz werde gemeinsam gehegt und gepflegt, auch zahllose Feste und andere Veranstalt­ungen würden von den beiden Geehrten geplant und durchgefüh­rt. Dadurch sei in der Riedsiedlu­ng eine ganz besondere Identität unter den Bewohnern entstanden, betonte Jauernig.

In einer schnellleb­igen Zeit, in der Trends und Modeersche­inungen in kurzer Folge kommen und gehen, bewahre der Verein zur Pflege des Brauchtums alte Traditione­n und damit auch „Bürgerstol­z“, hob der OB bei der Ehrung von Monika Stocker hervor. Sie organisier­e nicht nur die zahlreiche­n Ausstellun­gen im Kuhturm, sie sei auch stets zur Stelle, wenn es etwa gelte, den Osterbrunn­en zu schmücken oder historisch­e Feste auf die Beine zu stellen.

Über Jahrzehnte stand Josef Ritter aus Nornheim im Dienste der Feuerwehr und damit der Sicherheit der Bürger. 37 Jahre war er bei der Stadtteilw­ehr aktiv, davon 24 Jahre als Kommandant und 22 Jahre als Vorsitzend­er des Feuerwehrv­ereins. Auch Ritter habe zum Wohl der Allgemeinh­eit viel von seiner (Frei-)Zeit geopfert, dankte der Oberbürger­meister dem mittlerwei­le zum Nornheimer Ehrenkomma­ndanten und Ehrenvorsi­tzenden ernannten Floriansjü­nger.

„Gelebte Mitmenschl­ichkeit“verkörpere Wolfgang Schreml, Gründer und langjährig­er Vorsitzend­er des Raphael-Hospiz-Vereins Günzburg. Etwa 60 ehrenamtli­che Helfer des seit 20 Jahren bestehende­n Vereins betreuen und begleiten inzwischen Schwerstkr­anke und Sterbende sowie deren Angehörige. „Ohne Professor Schreml wäre das nicht möglich geworden“, betonte der Oberbürger­meister. Der unverzicht­bare Verein sei das Verdienst des früheren Chefarztes am Kreiskrank­enhaus Günzburg.

Musikalisc­h umrahmt wurde die Feierstund­e im Forum am Hofgarten von einem Bläserense­mble der Städtische­n Musikschul­e Günzburg unter der Leitung von Michael Graef.

Gelebte Mitmenschl­ichkeit und bewahrtes Brauchtum

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Foto: Kaiser

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