Guenzburger Zeitung

Freiluftsp­ort nur noch hinter Gittern?

Das Sportgelän­de des Dossenberg­er-Gymnasiums in Günzburg wird als Müllplatz und Toilette benutzt. Wie kann es gegen den Zutritt Unbefugter gesichert werden?

- VON WALTER KAISER UND BERNHARD WEIZENEGGE­R

Wie kann das Sportgelän­de am Dossenberg­er Gymnasium in Günzburg gegen unbefugten Zutritt gesichert werden?

Das Problem ist nicht neu. Vorwiegend nachts treffen sich Jugendlich­e und junge Erwachsene auf dem Freisportg­elände des Dossenberg­er-Gymnasiums in Günzburg. Am anderen Morgen liegen Glasscherb­en und Abfälle herum, manche lassen auch ihrer Zerstörung­swut freien Lauf oder nutzen das Gelände gar als Klo. „Sauereien“, wie Landrat Hubert Hafner im Schulaussc­huss bündig sagte. Er bat die Mitglieder des Ausschusse­s, sich bis zu einer der nächsten Sitzungen Gedanken über mögliche Abhilfen zu machen.

Das Sportgelän­de des Gymnasiums ist frei zugänglich. Damit soll Kindern und Jugendlich­en aus der Nachbarsch­aft die Möglichkei­t geboten werden, Sport zu treiben oder zu spielen. Die negative Kehrseite dieser guten Absicht sind die genannten Probleme.

Sie waren vor sechs Jahren schon einmal Thema im Ausschuss. Seinerzeit wurden keine Konsequen- gezogen. Anders handelte die Stadt Günzburg. Sie hat das Gelände der ans Gymnasium angrenzend­en Maria-Theresia-Mittelschu­le eingezäunt.

Zäune wären auch eine Möglichkei­t beim Gymnasium. Davon sei er aber „kein Freund“, erklärte CSUKreisra­t Hans Reichhart. „Das wir mit Bedacht machen“. Die Günzburger Kreisrätin Ruth Abmayr (Freie Wähler) wohnt in der Nähe des Gymnasiums. Nach ihrer Beobachtun­g werde das Sportgelän­de von 95 Prozent der Kinder und Jugendlich­en genutzt, um Sport zu treiben oder zu spielen. Die restlichen fünf Prozent seien „Chaozen ten“, die vorwiegend nachts und mit dem Auto zum Gelände kommen. Werde der Sportplatz abgeriegel­t, würden vor allem die Friedliche­n und Gesitteten bestraft, so Ruth Abmayr.

Schulleite­r Peter Lang kennt die Problemati­k. „Unsere Sportlehre­r klagen vor allem in den Sommermomü­ssen naten über Verschmutz­ungen. Gerade durch zerbrochen­es Glas besteht für die Schüler ein hohes Verletzung­srisiko.“Dass sich Jugendlich­e auch außerhalb des Schulbetri­ebs sportlich betätigen und ihren Bewegungsd­rang ausleben, ist nur wünschensw­ert, sagt Lang. Vermutlich in den späten Abendstund­en werde leider immer wieder Unfug getrieben. Das Sportgelän­de völlig abzuriegel­n sei nur mit großem Aufwand möglich.

Bislang umgibt ein etwa 1,50 Meter hoher Metallzaun das Areal. Das Drehkreuz im Süden zur Sonnenstra­ße lässt sich nicht abschließe­n. Und auf der Nordseite ist das niedrige Tor eine leichte Hürde. Das Gelände so zu sichern, dass es nach Einbruch der Dunkelheit abgesperrt werden kann, wäre ein Weg. Nur: Wer soll dies jeden Abend übernehmen? Auch der Hausmeiste­r in Landkreisd­iensten hat Arbeitszei­ten. Eine aktive Bürgerbete­iligung wäre auch in diesem Fall ideal.

Der Landrat bat die Mitglieder des Schulaussc­husses, sich Gedanken über Lösungen zu machen.

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Foto: Weizenegge­r

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