Freiluftsport nur noch hinter Gittern?
Das Sportgelände des Dossenberger-Gymnasiums in Günzburg wird als Müllplatz und Toilette benutzt. Wie kann es gegen den Zutritt Unbefugter gesichert werden?
Wie kann das Sportgelände am Dossenberger Gymnasium in Günzburg gegen unbefugten Zutritt gesichert werden?
Das Problem ist nicht neu. Vorwiegend nachts treffen sich Jugendliche und junge Erwachsene auf dem Freisportgelände des Dossenberger-Gymnasiums in Günzburg. Am anderen Morgen liegen Glasscherben und Abfälle herum, manche lassen auch ihrer Zerstörungswut freien Lauf oder nutzen das Gelände gar als Klo. „Sauereien“, wie Landrat Hubert Hafner im Schulausschuss bündig sagte. Er bat die Mitglieder des Ausschusses, sich bis zu einer der nächsten Sitzungen Gedanken über mögliche Abhilfen zu machen.
Das Sportgelände des Gymnasiums ist frei zugänglich. Damit soll Kindern und Jugendlichen aus der Nachbarschaft die Möglichkeit geboten werden, Sport zu treiben oder zu spielen. Die negative Kehrseite dieser guten Absicht sind die genannten Probleme.
Sie waren vor sechs Jahren schon einmal Thema im Ausschuss. Seinerzeit wurden keine Konsequen- gezogen. Anders handelte die Stadt Günzburg. Sie hat das Gelände der ans Gymnasium angrenzenden Maria-Theresia-Mittelschule eingezäunt.
Zäune wären auch eine Möglichkeit beim Gymnasium. Davon sei er aber „kein Freund“, erklärte CSUKreisrat Hans Reichhart. „Das wir mit Bedacht machen“. Die Günzburger Kreisrätin Ruth Abmayr (Freie Wähler) wohnt in der Nähe des Gymnasiums. Nach ihrer Beobachtung werde das Sportgelände von 95 Prozent der Kinder und Jugendlichen genutzt, um Sport zu treiben oder zu spielen. Die restlichen fünf Prozent seien „Chaozen ten“, die vorwiegend nachts und mit dem Auto zum Gelände kommen. Werde der Sportplatz abgeriegelt, würden vor allem die Friedlichen und Gesitteten bestraft, so Ruth Abmayr.
Schulleiter Peter Lang kennt die Problematik. „Unsere Sportlehrer klagen vor allem in den Sommermomüssen naten über Verschmutzungen. Gerade durch zerbrochenes Glas besteht für die Schüler ein hohes Verletzungsrisiko.“Dass sich Jugendliche auch außerhalb des Schulbetriebs sportlich betätigen und ihren Bewegungsdrang ausleben, ist nur wünschenswert, sagt Lang. Vermutlich in den späten Abendstunden werde leider immer wieder Unfug getrieben. Das Sportgelände völlig abzuriegeln sei nur mit großem Aufwand möglich.
Bislang umgibt ein etwa 1,50 Meter hoher Metallzaun das Areal. Das Drehkreuz im Süden zur Sonnenstraße lässt sich nicht abschließen. Und auf der Nordseite ist das niedrige Tor eine leichte Hürde. Das Gelände so zu sichern, dass es nach Einbruch der Dunkelheit abgesperrt werden kann, wäre ein Weg. Nur: Wer soll dies jeden Abend übernehmen? Auch der Hausmeister in Landkreisdiensten hat Arbeitszeiten. Eine aktive Bürgerbeteiligung wäre auch in diesem Fall ideal.
Der Landrat bat die Mitglieder des Schulausschusses, sich Gedanken über Lösungen zu machen.