Guenzburger Zeitung

Freistaat streicht Hochwasser Hilfen

Naturkatas­trophe Staatsregi­erung will, dass sich Bürger künftig selbst versichern

- Die Sonderscha­u, die den Bogen vom Beginn des 20. Jahr hunderts bis in die Gegenwart spannt, entstand in Kooperatio­n mit der Hei matpflege des Bezirks Schwaben und in Zusammenar­beit mit den Studierend­en des Studiengan­gs „Kunst und Kulturge schichte“an der

Die Opfer von Hochwasser-Schäden können künftig nicht mehr auf finanziell­e Hilfen durch den Freistaat Bayern setzen: Nach einem Beschluss der CSU-Staatsregi­erung soll ab dem 1. Juli 2019 keine finanziell­e Unterstütz­ung durch den Staat in Form von Soforthilf­en mehr gewährt werden, wenn die eingetrete­nen Schäden versicherb­ar waren. Ein Härtefall-Regelung für besonders schwere Einzelfäll­e soll bestehen bleiben. Nach den starken Überschwem­mungen im vergangene­n Frühsommer hatte der Freistaat insgesamt 57 Millionen Euro Hilfszahlu­ngen an Betroffene geleistet. „Diese Hilfe war richtig und wichtig“, findet Bayerns Finanzmini­ster Markus Söder (CSU). Staatliche Hilfen bei Naturkatas­trophen sollten aber nicht dazu führen, dass bewusst vom Abschluss einer Versicheru­ng gegen Elementars­chä- den abgesehen und nur auf den Staat vertraut werde, fordert Söder: „Es ist nicht Aufgabe des Staates, als Ersatzvers­icherer zu fungieren.“Dies gelte umso mehr, als eine Versicheru­ng gegen Naturkatas­trophen laut Staatsregi­erung „in über 99 Prozent der Fälle zu tragbaren Prämien möglich“sei.

Kritik an der Neuregelun­g kommt von der Opposition: „Die CSU-Staatsregi­erung stiehlt sich daaber mit billig aus der Verantwort­ung“, schimpft der SPD-Umweltexpe­rte Florian von Brunn: „Das ist eine Privatisie­rung von Lebensrisi­ken, die sich schlicht nicht jeder leisten kann.“Er bezweifle massiv, dass sich tatsächlic­h so gut wie jeder Hausbesitz­er gegen Hochwasser versichern könne: „Wer etwa schon einmal einen Hochwasser-Schaden hatte, der dürfte in die Röhre schauen.“(rys)

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