Da müssen wir jetzt durch
Die nächsten vier Jahre werden eine ziemlich anstrengende Zeit. Für die Mitarbeiter des Finanzamts, die im eigenen Haus hin- und herziehen müssen, damit die Bauarbeiten im denkmalgeschützten Günzburger Schloss vonstatten gehen können. Für die Anwohner, die bei aller Einhaltung von Grenzwerten und Lärmpegeln dauerhaft eine nicht ganz kleine Baustelle vor der Haustüre haben werden. Und auch für alle anderen Günzburger und für die Besucher der Stadt, die in den nächsten vier Jahren ebenfalls die ein oder andere Einschränkung hinnehmen müssen. Beispielsweise, weil das Finanzamt in dieser Zeit einen Teil des gerne von Pendlern benutzten Parkplatzes an der Ichenhauser Straße für sich beanspruchen darf, um den zeitweisen Wegfall der Stellplätze im Finanzhof auszugleichen.
Die Mühen werden sich aber lohnen. Mehr als 20 Millionen Euro gibt der Freistaat für die ersten beiden Bauabschnitte aus, eine gewaltige Summe. Irgendwann sind dann auch die Sanierungen von Nordflügel und Minholzhaus dran, die weitere Millionenbeträge verschlingen werden. Günzburgs Schloss, im Lauf der Jahrhunderte durch Feuer, Umbau, Krieg und zuletzt in den 60er- und 70er-Jahren erfolgten zerstörerischen Veränderungen arg gebeutelt, soll ein ganzes Stück schöner werden. Und es existiert nicht nur als Selbstzweck, sondern als Standort einer großen staatlichen Behörde und des Rathauses der Stadt. So bleibt das Schloss im Herzen der Großen Kreisstadt am Leben, weil es mit Leben gefüllt ist.
So positiv die Lage in der Innenstadt für den laufenden Behördenbetrieb ist, so schwierig ist sie für das große Bauvorhaben. Es liegt jetzt an den Planern und den Baufirmen, die kniffelige Lage möglichst verträglich zu lösen. Für Beschäftigte, Anwohner und Günzburger heißt es: Da müssen wird jetzt durch.