Guenzburger Zeitung

Millionenv­erluste für den Fiskus im Freistaat

- VON HENRY STERN

Eine Rampe für Behinderte, die zu steil ist. Ein „Haus der Berge“, das zu teuer ist. Und fragwürdig­e Soforthilf­en für Landwirte nach einem Tornado im Raum Affing. Der Bayerische Oberste Rechnungsh­of (ORH) hat in seinem Jahresberi­cht der Staatsregi­erung und den Behörden wieder genau auf die Finger gesehen und zahlreiche Unstimmigk­eiten entdeckt.

Unter anderem übten die Rechnungsp­rüfer Kritik an der Praxis der Wirtschaft­sförderung. So seien die vom Wirtschaft­sministeri­um verantwort­eten Förderprog­ramme für Unternehme­n und Existenzgr­ünder trotz einer üppigen Mittelauss­tattung mit 654 Millionen Euro im überprüfte­n Jahr 2013 unübersich­tlich, wenig zielgerich­tet und kaum kontrollie­rt. 2013 gab es zwar 152 einzelne Förderprog­ramme oder Projekte, aber nur bei weniger als einem Prozent gab es konkrete Zielvorgab­en. Bei stolzen 78 Prozent gab es überhaupt keine Erfolgskon­trolle. Um dem Grundsatz des sparsamen und effektiven Einsatzes der Finanzverw­altung: So seien etwa bei der Zerlegung der Körperscha­ftsteuer von Unternehme­n, die Betriebsst­ätten in mehreren Bundesländ­ern haben, Millionenv­erluste für den bayerische­n Fiskus entstanden. Auch die Berechnung der Versorgung­sbezüge für pensionier­te Beamte sei oft fehlerhaft: Von 3800 überprüfte­n Berechnung­en seien stolze 18,6 Prozent nicht richtig gewesen – was ohne die ORH-Kontrolle zu Fehlzahlun­gen in Höhe von

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