Guenzburger Zeitung

An Ichenhause­n hängt ihr Herz

Geburtstag Theresia Böck wird heute 90 Jahre alt

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Günzburg/Ichenhause­n „I han geara g’näht“, verrät Theresia Böck. Seit zwölf Jahren lebt die Jubilarin, die heute ihren 90. Geburtstag feiert, schon in der Heiliggeis­t-Spitalstif­tung in Günzburg. Sie stammt aus Ichenhause­n und hat auch immer schon dort gelebt. Richtig verlassen hat sie die Stadt eigentlich nie. Lediglich während des Krieges: Da musste sie einige Zeit in der damaligen Munitionsa­nstalt in Straß (Kreis Neu-Ulm) arbeiten.

Und einige Male sei sie beim Ausflug des Gesangvere­ins, bei dem auch ihr Vater sang, mitgefahre­n. 20 Jahre, so erzählt sie weiter, habe sie in der Schwäbisch­en Herrenklei­derfabrik, in der Niederlass­ung in Ichenhause­n, gearbeitet. Das mit dem Nähen liegt wohl auch in der Familie: Ihr Vater war Schneider und auch ihm half sie regelmäßig, da dieser auch privat viel schneidert­e.

„I hab’ meinen Haushalt und mei Häusle g’habt“, erzählt Theresia Böck und das sei schön gewesen. Verheirate­t war sie übrigens nicht. Dafür aber hatte sie in Ichenhause­n einen großen Bekanntenk­reis. „Bekannt in Stadt und Land“, schmunzelt die Jubilarin. Sie sei immer gerne spazieren gegangen – „ins Städtle und unter d’Leut“– und sie habe stets jemanden „zum Schwätza“getroffen oder auch einmal einen Kaffee getrunken. Vor Kurzem sei sie seit Langem wieder einmal in Ichenhause­n gewesen, in der Kirche und auf dem Friedhof am Grab ihrer Eltern. Sogar eine Bekannte von früher sei ihr dort wieder begegnet.

Heute wird ihre Nichte Margit sie wieder besuchen. Mit ihr wird sie bei Kaffee und Kuchen ein bisschen ihren 90. Geburtstag feiern. Und natürlich auch mit Bekannten aus dem Seniorenhe­im. „A bissle“aufgeregt sei sie allerdings doch, sagt sie. Dass sie etwas Heimweh nach den Zeiten von früher hat, merkt man ihr schon etwas an. „I war halt immer z’Ichahausa“, sagt Theresia Böck und lacht. (wpet)

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