Schulbusfahrt mit Kamerateam
Prävention In Ichenhausen wurde der Lehrfilm „Guten Morgen Busfahrer“als bundesweites Projekt neu gedreht
Welche Gefahr geht von einem Omnibus aus? Wie steige ich sicher ein und aus? Wie verhalte ich mich dem Busfahrer gegenüber? Das hat Franz E. Zenker, Busunternehmer, Feuerwehrmann und Zweiter Bürgermeister aus Ichenhausen, schon Generationen von Schulkindern beigebracht. Damit auch andernorts entsprechende Schulungen stattfinden können, war vor mehr als 15 Jahren, in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“, ein zehnminütiger Film entstanden. Jetzt wurde das Lehrvideo am Schulzentrum in Ichenhausen neu verfilmt.
Brav haben sich die Zweitklässler hintereinander aufgereiht. Sie halten ihren Schulranzen in der Hand und warten geduldig, bis sie einsteigen dürfen. Beim Einsteigen wird der Busfahrer begrüßt. „Die Schüler sollen lernen, Guten Morgen und Auf Wiedersehen zu sagen“, erklärt Franz E. Zenker. „Denn ein guter Umgang untereinander und Respekt vor dem Busfahrer nehmen die Aggressivität.“Es sollen Werte vermittelt werden, das ist ihm besonders wichtig. Und das sei auch anhaltend: „Wenn ich durch Ichenhausen laufe, werde ich von den Kindern gegrüßt“, erzählt er. Nach der Einweisung durch Herrn Zenker laufe alles geordneter ab, bestätigt auch Marc Wolfinger, der seit 15 Jahren in Ichenhausen und Ulm Schulbusse fährt.
Als alle Schüler im Bus Platz genommen haben, ruft Zenker laut: „So, Kinder, haltet euch alle ordentlich fest, wir machen jetzt einen Bremsversuch.“Mehrmals fährt er daraufhin mit dem Bus an und bremst scharf. Durch die Scheiben sieht man die Schüler im Innern des Busses lachen. Auch wenn der Ernstfall nicht oft eintritt, will er geprobt sein. „Wenn einer die Vorfahrt nimmt wird’s kritisch, aber eine Gefahrenbremsung kommt tatsächlich ganz selten vor“, sagt Wolfingers Kollege Pierre Stempfle. Er ist seit sieben Jahren Busfahrer in Ichenhausen.
Insgesamt drei Mal wird die Szene mit der Vollbremsung wieder- dann ist Filmemacher Axel Mölkner-Kappl zufrieden. Gedreht wird mit Kameras, Mikrofon und sogar einer Drohne. Dafür hat der Fernsehjournalist, der auch für den Bayerischen Rundfunk tätig ist, drei Helfer mitgebracht. MölknerKappl hat sich mitunter auf pädagogische Filme spezialisiert. „Wir produzieren viele Schulfilme zur Verkehrserziehung, vom Drehbuch über Dreh und Schnitt bis hin zum fertigen Film. Wir bieten das Komplettpaket“, erklärt er die Arbeit seiner Medienproduktionsfirma. Ziel des Films „Guten Morgen Bus- sei es, andere Busunternehmer zu animieren, ebenfalls ein Training zur Sicherheit rund um das Schulbusfahren anzubieten. Franz E. Zenker sei hier ein großes Vorbild, „eine Instanz in Bayern“, nennt ihn Mölkner-Kappl.
Dem Busunternehmer liegt das Thema sehr am Herzen, regelmäßig hält er Vorträge. Der Film soll in erster Linie Anhaltspunkt sein für Schulsicherheitsbeauftragte, Landratsämter und Polizeibeamte, wie so ein Training aussehen könnte. Vor Ort soll es dann mit den Schülern umgesetzt werden, am besten altersholt, gerecht. So dürfen sich die Jüngeren am Anfang ans Lenkrad setzen und hupen. „Je älter die Kinder werden, desto mehr kann ich erklären und desto mehr Action mache ich“, sagt Zenker. Zum Beispiel überfährt er dann Wasserkanister aus Kunststoff, um die Kraft des Omnibusses zu demonstrieren. Spätestens, wenn der Kanister platzt und das Wasser in alle Richtungen spritzt, wird den Kindern bewusst, wie wichtig es ist, ihre Füße beim Anstehen auf dem Gehweg zu lassen.
Beauftragt wurde die Neuverfilmung vom Landesverband bayerifahrer“ scher Omnibusunternehmer (LBO) in Zusammenarbeit mit „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“. Der Gemeinschaftsaktion gehören mehr als 15 Partner an, die sich für einen sicheren Schulweg einsetzen. Zenker zufolge zeigt das Lehrvideo Wirkung: „Mein Film hat dazu beigetragen, dass auch andere Busunternehmen und Schulen das Thema aufgreifen.“
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www.probst bus.de