Die Freunde hätten gerne noch mehr Zeit gehabt
Städtepartnerschaft Lannioner und Günzburger feiern vor dem Abschied auf der Reisensburg
Es war – wie immer – zu wenig Zeit. „Die vergangene Woche ist wie im Fluge vergangen“, sagte Lydia Wagner, Sprecherin des Partnerschaftskomitees Günzburg. Am frühen Karfreitagmorgen hieß es bereits wieder Abschied nehmen von den 53 Gästen aus der Bretagne, von Chantal und Charlotte, von Lucien und Danielle, von Jean-Paul und Christiane. Zuvor aber wurde noch einmal standesgemäß gefeiert: Auf der Reisensburg, sonst eigentlich Zentrum für Wissenschaft und Forschung, an diesem einen Abend jedoch das Zentrum der deutschfranzösischen Freundschaft.
„Es ist nicht so einfach, diese Räume zu bekommen“, sagte Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. Doch der besondere Anlass heiligte die Mittel – schließlich hatte das Günzburger Komitee mit seinem 30-jährigen Bestehen einen weiteren Grund zum Feiern. Aus diesem Grund gab es auch eine besondere musikalische Umrahmung mit den Alphornbläsern aus Burgau.
Komiteesprecherin Lydia Wagner zog eine durchweg positive Bilanz des diesjährigen Besuchs. „Ich bin sicher, es sind wieder neue Freundschaften entstanden zwischen Franzosen und Deutschen. Und das ist es, was uns glücklich macht.“Besonders dankte sie den Gastfamilien, welche die Lannioner Besucher eine Woche lang beherbergt haben, für das „Öffnen von Türen, Toren und Herzen“.
Einziger Wermutstropfen für viele Gastfamilien: Sie hätten gerne noch mehr Zeit mit den bretonischen Freunden verbracht. Denn die haben seit dem Wochenende ein strammes Programm absolviert: Ausflüge nach Rothenburg und ins Giengener Steiff-Museum, nach Würzburg und Volkach sowie in den Achäopark oder ins Legoland standen an, am Donnerstag, nach dem offiziellen Abschlussabend auf der Reisensburg, ging es für die Gäste noch nach München, wo sie das Hofbräuhaus und Schloss Nymphenburg besucht haben.
Für den Heimweg am Karfreitag hatten sich die Lannioner dann unter anderem einen Zwischenstopp im Europapark Rust vorgenommen. Den Bus, mit dem sie aus Frankreich gekommen waren, haben die Gäste vollgepackt. Nicht nur mit dem Großeinkauf aus dem SteiffMuseum, sondern auch mit vielen Geschenken. Mit im Gepäck: Ein bebilderter Aufsteller „GünzburgLannion“, den die beiden Komiteesprecherinnen jeweils vor der Reisensburg ausgepackt haben – ein weiteres Stück aus der Partnerstadt steht nun in den beiden befreundeten Städten.
Beim nächsten Besuch in zwei Jahren wollen sich die Bretonen lieber in der näheren Günzburger Umgebung umsehen, sagte die Sprecherin des Lannioner Komitees, Annick Le Page. Vorher werden die Franzosen allerdings wieder Gastgeber sein – im kommenden Jahr steht wieder Günzburger Besuch in der 1251 Kilometer entfernten Partnerstadt an.