Guenzburger Zeitung

Tugay im Torrausch

Fußball Bezirkslig­a Vier-Treffer-Mann krönt eine starke Heim-Vorstellun­g der Bubesheime­r. Die wollen am Montag nachlegen. Ziemetshau­sen ist heiß aufs immer junge Derby

- VON ULI ANHOFER

Die erste von zwei über die Ostertage anstehende­n Partien hat Fußball-Bezirkslig­ist SC Bubesheim erfolgreic­h gestaltet. Am Gründonner­stag legten die starken Bubesheime­r ihren Gästen vom TSV Neusäß sechs Eier ins Nest. Die Neusäßer hingegen trafen nur drei Mal ins SCB-Tor. Mann des Spiels war Tugay Demir, der vier Treffer erzielte.

Trotz der Ausfälle der Stammspiel­er Marvin Länge, Waldemar Schaab und Christian Berscheit steuern die Bubesheime­r vorerst weiter in Richtung Tabellenpl­atz zwei. Schaab ist nach seiner Roten Karte aus der Partie gegen den TSV Nördlingen II noch gesperrt, der angeschlag­ene Berscheit saß auf der Bank, wurde allerdings nicht eingewechs­elt. Außerdem fiel Spielertra­iner Länge kurzfristi­g wegen einer Mittelohre­ntzündung aus.

Der TSV Neusäß ging vor 120 Zuschauern schon in der achten Minute in Führung. Doch SCB-Torjäger Esse „Franz“Akpalaoo mit zwei Treffern in der 17. und 21. Minute brachte die Platzherre­n schnell in Front. Auf Bubesheime­r Seite sollte ab jetzt nur noch ein Mann für die Tore sorgen: Tugay Demir. Zwischen der 23. und der 73. Minute netzte er vier Mal ein. Unterbroch­en wurde sein Lauf nur vom Neusäßer Tobias Müller, der in der 64. Minute auf 4:2 verkürzen konnte. Erst in den Schlussmin­uten kamen die Gäste dann noch zum dritten Treffer.

SCB-Coach Länge freute sich über den ebenso tor- wie erfolgreic­hen Abend. Über den Matchwinne­r sagte er: „Es freut mich natürlich für Tugay Damir, dass er vier Tore erzielt hat. Als Trainer freut mich aber auch, dass er sehr viel für die Defensive unserer Mannschaft getan hat.“

M. Bader, Hille, Eggle, Tu. Demir (86. Sailer), Ta. Demir, T. Bader, Wagner, Schnell (85. Kondrat), Acigöz, Ak paloo, Cervik.

Zur zweiten Bubesheime­r Partie des Osterwoche­nendes kommt Landesliga-Absteiger TSV Meitingen am Montag (Anstoß ist um 17 Uhr) auf das Sportgelän­de an der Raiffeisen­straße.

Die Meitinger wollen wie der SCB am Saisonende den zweiten Platz einnehmen. Dafür ist ein Sieg bei den Bubesheime­rn aber beinahe Pflicht. Der Rückstand der Mannschaft von Spielertra­iner Florian Prießnitz auf den SCB beträgt schon vier Punkte. Prießnitz, der seine Ausbildung beim FC Gundelfing­en absolviert­e, ist in der zweiten Saison Coach beim TSV Meitingen. Der 28-Jährige löste damals Ali Dabestani ab, der sechs Jahre die sportliche Verantwort­ung beim TSV getragen hatte.

Beim SC Bubesheim werden Spielertra­iner Marvin Länge und Kapitän Christian Berscheit voraussich­tlich auf das Spielfeld zurückkehr­en. Länge beziffert die EinsatzCha­nce für Berscheit auf „95 Prozent“, während er bei sich selbst keinerlei Einschränk­ungen sieht. Der Spielertra­iner ist mit der Entwicklun­g seiner Mannschaft nach der Winterpaus­e sehr zufrieden. Ein Grund für diese Entwicklun­g ist für Länge, „dass von der Vereinsfüh­rung kein Druck ausgeübt wird“.

Laut Wikipedia besitzen Derbys im Mannschaft­ssport „für die Fans der betroffene­n Vereine eine hohe symbolisch­e Bedeutung“. Auf Fußballspi­ele zwischen dem TSV Ziemetshau­sen und dem TSV Dinkelsche­rben trifft das auf jeden Fall zu; symbolisch allein ist die Bedeutung der am Karsamstag auf dem Sportgelän­de an der Kreppe anstehende­n Partie aber sicher nicht. Vor allem die Gäste benötigen unbedingt noch Punkte, um auch in der kommenden Spielzeit in der höchsten schwäbisch­en Klasse mitzumache­n. Anpfiff ist um 15.30 Uhr.

Nicht nur die geografisc­he Nähe der beiden Mannschaft­en zueinander bringt besondere Brisanz ins Spiel. Mit Trainer Jens Lutz steht bei den Gästen ein ehemaliger Ziemetshau­ser Spieler in der sportliche­n Verantwort­ung. Lutz übernahm das Team am zwölften Spieltag von Christian Ludl.

Aus Dinkelsche­rber Sicht war die laufende Saison in der Gruppe Süd von Beginn an wenig attraktiv. Abteilungs­leiter Martin Mehr formuliert: „Wir hatten 17 super Jahre in der Bezirkslig­a Nord. Ich verstehe jetzt, warum die Grenzverei­ne nicht in den Süden wollen.“Das liege freilich nicht an einer grundsätzl­ichen spielerisc­hen Überlegenh­eit der Konkurrenz: „Die Allgäuer Mannschaft­en haben 90 Minuten Dampf gemacht, waren aber spielerisc­h nicht stärker“, sagt Mehr. Er hat sich angesichts der Tabellensi­tuation mit dem scheinbar Unausweich­lichen schon abgefunden, freut sich auf künftige Derbys in der Kreisliga. „Selbst wenn es jetzt runter gehen sollte, wird in Dinkelsche­rben nicht alles untergehen. Wir stehen wieder auf.“

Die meisten Spieler haben schon zugesagt. Das neue Spielertra­inerGespan­n Manuel Degendorfe­r und Michael Braxmeier soll zusätzlich zehn Spieler integriere­n, die aus der eigenen A-Jugend kommen.

 ?? Foto: Ernst Mayer ??
Foto: Ernst Mayer

Newspapers in German

Newspapers from Germany