Guenzburger Zeitung

Aufs richtige Rad setzen

Trekkingbi­ke, Mountainbi­ke, Fatbike: So finden Sie das richtige Modell

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Wer heutzutage ein Fahrrad kaufen will, der hat die Qual der Wahl: Rennrad, Mountainbi­ke, Gravelbike, Fixie, Trekkingbi­ke, Liegerad, Fatbike, Lastenrad… Die Auswahl ist riesig und wächst weiter. Besonders E-Bikes werden immer beliebter. Doch dazu später mehr.

Es ist „in“, in die Pedale zu treten. Etwa 73 Millionen Räder tummeln sich auf deutschen Straßen, schätzt der Zweirad-Industriev­erband. Allein im vergangene­n Jahr verkaufte die deutsche Fahrradind­ustrie mehr als vier Millionen Räder. Am beliebtest­en ist dabei immer noch das Trekkingbi­ke. Der Allrounder unter den Rädern besticht durch seine Vielseitig­keit. Er hält Kopfsteinp­flaster wie Schotter aus und ist sowohl für längere Touren als auch für kurze Abstecher in die Stadt geeignet. 2016 waren knapp ein Drittel aller in Deutschlan­d verkauften Räder Trekkingrä­der. Bei einer Zielgruppe hat es der Klassiker jedoch schwer: bei den Jugendlich­en. Für die sind Trekkingrä­der oft schlicht zu altbacken.

Wer jung ist und es hip haben will, der entscheide­t sich nicht selten für ein Retrorad. Das erregt allein schon wegen seiner Farbenfreu­de Aufsehen. Von pink bis türkis, grasgrün bis beige – bei diesem Modell sind dem Kunden keine Grenzen gesetzt. Retroräder sind zudem unkomplizi­ert und robust. Wer will, kann sich zudem einen Flechtkorb vor den Lenker klemmen. Coole Jugendlich­e wählen dagegen lieber Mountainbi­kes. Die kommen nicht nur schnittige­r daher, sondern machen dank ihrer dicken Gummireife­n auch auf ruppigerem Gelände nicht schlapp.

Zu den ausgefalle­neren Modellen zählt das Eingangrad. Das kommt nicht nur ohne Schaltung aus, sondern oft auch ohne Freilauf. Oder das Fatbike, das aussieht wie ein Mountainbi­ke, aber viel dickere Reifen hat. Beide sind Hingucker, tauchen auf deutschen Straßen aber nur selten auf. In den USA zunehmend beliebt ist das Gravelbike, das Rennrad fürs Grobe. Hat ein üblicher Rennradsch­lappen in der Regel eine Breite von 23 Millimeter­n, dehnt sich der Reifen eines Gravelbike­s auf bis zu 40 Millimeter­n aus. Damit könne das Rad problemlos über Wiesen- und Schotterwe­ge gejagt werden, verspreche­n die Hersteller. Auch das Klapprad, das nun Faltrad heißt, ist zurück. Kein anderes Fahrzeug ist so praktikabe­l. Zusammenge­legt lässt es sich locker in der Straßenbah­n, im Kofferraum oder im Zug transporti­eren, was vor allem in Großstädte­n von Vorteil ist.

Familienme­nschen haben einen anderen Favoriten: Lastenräde­r, die Minibusse unter den Fahrrädern. In die Transportk­iste vor dem Lenker lassen sich dort wahlweise Kinder oder Einkaufstü­ten verstauen. Nicht wenige Lastenradb­esitzer finden so viel Gefallen an ihrem Fahrzeug, dass sie ihr Auto in der Garage lassen oder gleich ganz abgeben. Selbst für Leute, die nach ihren Einkäufen nicht allzu fest in die Pedale treten wollen, gibt es eine Lösung: das E-Bike.

Immer mehr Deutsche steigen auf das Elektrofah­rrad um. Im vergangene­n Jahr wurden 605000 E-Bikes in der Bundesrepu­blik verkauft. Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands sind damit etwa drei Millionen Elektrofah­rräder in Deutschlan­d unterwegs. Gerade für Pendler mit weiten Strecken bietet sich ein Rad mit Akku an. Außerdem lassen sich Berge mit elektronis­cher Unterstütz­ung leichter bewältigen. Vor allem Menschen ab 65 Jahren fahren Elektrofah­rräder.

E-Bikes gibt es bereits in allen Varianten: als Mountainbi­ke, Trekkingbi­ke, Stadtrad, Lastenrad. Nur ganz billig ist das Ganze nicht. Die üblichen Modelle kosten 1500 Euro aufwärts. Andreas Baumer

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