Achtet auf die Bienen
Viele Imker haben in diesem Winter große Bienenverluste beklagt, im Durchschnitt bis zu einem Drittel der Völker in Deutschland sind gestorben. Und nun sind neben der Varroamilbe weitere Parasiten auf dem Vormarsch. Unter anderem breitet sich die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) in wärmeren Gebieten Westeuropas aus. Sie hat sich auf die Jagd von Honigbienen spezialisiert. Der erst vor kurzer Zeit nach Südeuropa gekommene Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) legt seine Eier hingegen gern in die Spalten der Bienenstöcke. Seine Larven fressen sich durch Waben und verderben den Honig. Er ist dann unbrauchbar für Mensch und Biene. Aber immerhin: Die Umweltbedingungen sind derzeit optimal für eine gute Bienenentwicklung.
In München statten Biologen unterdessen Wildbienen mit Rückennummern aus, um herauszufinden, wie weit sie fliegen. „In Deutschland gibt es über 570 Arten, und viele davon sind gefährdet“, sagt Michaela Hofmann von der LudwigsMaximilian-Universität. Mit Studenten hat sie über 400 Wildbienen nummeriert, jetzt sind die Münchner aufgerufen, Hofmann mitzuteilen, wo sie diese Bienen entdecken. Denn je nachdem könnten dort dann Blühinseln angebaut werden. Die seien wichtig für den Wildbienenund Pflanzenerhalt, sagt Andreas Fleischmann von der Botanischen Staatssammlung. Es gebe viele Pflanzen, die nur von Wildbienen bestäubt würden, Tomatenpflanzen etwa oder auch Glockenblumen. Von den Blühinseln würden letztlich auch die Menschen profitieren: „Ich habe Studenten, die kennen keine Glockenblume mehr.“