Fähre kracht in Mauer
Unglück Zehntausende Liter Treibstoff strömen ins Meer vor Urlauberinsel Gran Canaria
Ein spektakuläres Fährunglück im Hafen von Gran Canaria, bei dem am Freitagabend mindestens 13 Menschen verletzt worden sind, hat für einen drei Kilometer langen und 500 Meter breiten Ölteppich vor der spanischen Ferieninsel gesorgt. Acht Strände südlich der Inselhauptstadt Las Palmas wurden am Wochenende gesperrt. Spezialschiffe versuchten, den auf der Wasseroberfläche schwimmenden Dieseltreibstoff abzusaugen.
Die Personenfähre „Volcan de Tamasite“mit 140 Passagieren an Bord war bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Las Palmas außer Kontrolle geraten und in voller Fahrt mit dem Bug in eine Kaimauer gekracht. Die Verletzten kamen mit Prellungen, Blutergüssen und Hautabschürfungen davon. Großes Glück hatte der Fahrer eines Lastwagens, der hinter der Mauer geparkt war. Der Mann war nicht im Fahrzeug, als es unter tonnenschweren Steinbrocken begraben wurde.
Bei dem Aufprall des Schiffes wurden Unterwasser-Treibstoffleitungen beschädigt, mit denen Schiffe an der Kaimauer mit Diesel versorgt werden. Rund 60 000 Liter Treibstoff strömten aufs offene Meer hinaus in Richtung der Touristengemeinde Telde. Der Präsident der Regionalregierung, Fernando Clavijo, sagte, Fachleute hätten eine Gefahr für die Umwelt ausgeschlossen. Die Reederei Naviera Armas erklärte, es habe an Bord „einen technischen Fehler“gegeben, der zu einem Stromausfall geführt habe. Der legte offenbar die elektronisch gesteuerte Ruderanlage lahm.