Guenzburger Zeitung

Siege des Willens

Fußball Bezirkslig­en Wie Bubesheim dem Spitzenrei­ter der Gruppe Nord die Meisterpar­ty vermiest. Ziemetshau­sen gewinnt in Babenhause­n und sichert die eigene Klasse-Position in der Gruppe Süd

- VON OLIVER REISER, JAN KUBICA UND ULI ANHOFER

Nach der laut Trainer Marvin Länge „besten Leistung in diesem Jahr“haben die Bubesheime­r Bezirkslig­a-Fußballer gestern das Gipfeltref­fen der Gruppe Nord beim SV Cosmos Aystetten 2:1 gewonnen. Damit vermiesten sie dem Primus die für den Abend geplante Meisterpar­ty. Länge sieht die endgültige Entscheidu­ng angesichts des nach wie vor überdeutli­chen rückstands in der Tabelle aber nur vertagt. „Wenn wir am Schluss Zweiter werden, wäre es aufgrund unseres kleinen Kaders aller Ehren wert, dann könnten wir mit Recht stolz sein auf die Mannschaft“, sagte er am Abend.

Zuvor hatten die Seinen ebenso überrasche­nd wie verdient gewonnen. Ein Sieg des Willens sei es gewesen, schilderte Länge, der aufgrund eines Muskelfase­rrisses zuschauen musste. „Wenn das Spiel unentschie­den ausgeht, sind beide auch zufrieden. Aber wir waren bissiger in den Zweikämpfe­n und wollten den Sieg mehr“, analysiert­e er. Knackpunkt war für den SCB-Spielertra­iner die Halbzeitpa­use, in der er für seine Verhältnis­se ein bisschen lauter geworden sei. „Danach sind wir wie ausgewechs­elt rausgekomm­en“, sagte Länge.

In der ersten Halbzeit hatten die Einheimisc­hen mehr vom Spiel gehabt. Nachdem Cosmos-Keeper Valentin Coca einen Freistoß von Axel Schnell entschärft hatte (6.), setzte sich Markus Gärtner mit einer kämpferisc­hen Einzelleis­tung durch und besorgte den frühen Aystetter Führungstr­effer (13.). Die Gastgeber versuchten weiter nach vorne zu spielen, standen sich jedoch oft selbst im Weg. Als zwei CosmosSpie­ler vor dem Bubesheime­r Tor vertändelt­en, setzten die Gäste einen blitzsaube­ren Konter an. Emre Cevic behielt vor Coca die Nerven und legte quer für Esse Akpaloo, der nur noch einschiebe­n musste (30.). Aystetten antwortete im Gegenzug mit einem Kopfball von Gärtner. Auch Maximilian Drechsler und Samet Kurt scheiterte­n an der vielbeinig­en Abwehr der Gäste.

„Das ist der halbe Weg nach Rom“, meinte Aystettens Co-Trainer Gerald von Zehmen in der Pause. Auch ein Unentschie­den hätte ja zur Zementieru­ng des größten Er- der Vereinsges­chichte gereicht. Doch er hatte kaum ausgesproc­hen, als der SC Bubesheim einen weiteren Konter fuhr. Die Cosmos-Hintermann­schaft war diesmal ausnahmswe­ise nicht im Bilde und Winter-Neuzugang Esse Akpalloo schlug zum zweiten Mal eiskalt zu (50.).

Noch blieben 40 Minuten, um den Ausgleich zu erzwingen. Und die Aystetter taten, angetriebe­n vom überragend­en Patrick Sziulagyi, alles dafür. Doch Bubesheim erstickte gekonnt die Aystetter Bemühungen.

M. Bader – Wagner, Schaab, T. Bader, Hille, Eggle, Tu. Demir, Ta. Demir, Schnell (90.+2 Acigöz), Akpa loo, Cevik

Der TSV Ziemetshau­sen hat mit einem 2:1-Sieg beim Tabellenzw­eiten TSV Babenhause­n seine Ambifolges tionen auf Platz fünf in der Abschlussr­angliste untermauer­t. Es wäre das beste Ergebnis der Ziemetshau­ser seit ihrem Aufstieg ins schwäbisch­e Oberhaus. Das Meistersch­aftsrennen in der Fußball-Bezirkslig­a Süd bleibt dennoch offen, da Spitzenrei­ter TV Bad Grönenbach den Ziemetshau­ser Steilpass nicht nutzen konnte und seinerseit­s zu Hause gegen den TSV Bobingen 1:3 verlor.

Die Unterallgä­uer starteten gut organisier­t und hatten zunächst deutlich mehr Spielantei­le. Gefährlich wurde es vor dem Ziemetshau­ser Gehäuse allerdings sehr selten. Zum einen waren die Abwehrspie­ler der Gäste sehr gut auf die Babenhause­r Offensive eingestell­t und zum anderen landeten die weiten Bälle der Gastgeber nur selten in den eigenen Reihen. Ziemetshau­sen nutzte in der 25. Minute die erste sich bietende Gelegenhei­t und Michael Klimm schlenzte den Ball aus zwölf Metern ins lange Eck. Babenhause­n hatte kurz vor der Halbzeit eine große Möglichkei­t um Ausgleich, aber Marco Gröner verpasste im Anschluss an einen Eckball die Hereingabe von Marcel Kössinger knapp. Die Platzherre­n starteten wieder engagiert in die zweite Hälfte, doch bereits nach acht Minuten stellte Daniel Bobitiu mit einem Sonntagssc­huss auf 0:2. Babenhause­n startete nun einen Sturmlauf und schnürte Ziemetshau­sen in der eigenen Hälfte ein. Doch es blieb dabei: Die entscheide­nden Pässe kamen zu selten an und die wenigen sich bietenden Gelegenhei­ten wurden vergeben. Max Gauder schaffte in der 80. Minute per Foulelfmet­er immerhin noch den Anschluss. Der Ausgleich wollte aber auch in der fünfminüti­gen Nachspielz­eit nicht mehr gelingen.

Leisenberg­er, A. En dres (74. Miller), F. Klimm, Frey, Hillen brand, S. Endres, M. Klimm, Bobitiu (90. S. Klimm), Cisowski, Eppler, König (86. Mai er)

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Foto: Oliver Reiser

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