Siege des Willens
Fußball Bezirksligen Wie Bubesheim dem Spitzenreiter der Gruppe Nord die Meisterparty vermiest. Ziemetshausen gewinnt in Babenhausen und sichert die eigene Klasse-Position in der Gruppe Süd
Nach der laut Trainer Marvin Länge „besten Leistung in diesem Jahr“haben die Bubesheimer Bezirksliga-Fußballer gestern das Gipfeltreffen der Gruppe Nord beim SV Cosmos Aystetten 2:1 gewonnen. Damit vermiesten sie dem Primus die für den Abend geplante Meisterparty. Länge sieht die endgültige Entscheidung angesichts des nach wie vor überdeutlichen rückstands in der Tabelle aber nur vertagt. „Wenn wir am Schluss Zweiter werden, wäre es aufgrund unseres kleinen Kaders aller Ehren wert, dann könnten wir mit Recht stolz sein auf die Mannschaft“, sagte er am Abend.
Zuvor hatten die Seinen ebenso überraschend wie verdient gewonnen. Ein Sieg des Willens sei es gewesen, schilderte Länge, der aufgrund eines Muskelfaserrisses zuschauen musste. „Wenn das Spiel unentschieden ausgeht, sind beide auch zufrieden. Aber wir waren bissiger in den Zweikämpfen und wollten den Sieg mehr“, analysierte er. Knackpunkt war für den SCB-Spielertrainer die Halbzeitpause, in der er für seine Verhältnisse ein bisschen lauter geworden sei. „Danach sind wir wie ausgewechselt rausgekommen“, sagte Länge.
In der ersten Halbzeit hatten die Einheimischen mehr vom Spiel gehabt. Nachdem Cosmos-Keeper Valentin Coca einen Freistoß von Axel Schnell entschärft hatte (6.), setzte sich Markus Gärtner mit einer kämpferischen Einzelleistung durch und besorgte den frühen Aystetter Führungstreffer (13.). Die Gastgeber versuchten weiter nach vorne zu spielen, standen sich jedoch oft selbst im Weg. Als zwei CosmosSpieler vor dem Bubesheimer Tor vertändelten, setzten die Gäste einen blitzsauberen Konter an. Emre Cevic behielt vor Coca die Nerven und legte quer für Esse Akpaloo, der nur noch einschieben musste (30.). Aystetten antwortete im Gegenzug mit einem Kopfball von Gärtner. Auch Maximilian Drechsler und Samet Kurt scheiterten an der vielbeinigen Abwehr der Gäste.
„Das ist der halbe Weg nach Rom“, meinte Aystettens Co-Trainer Gerald von Zehmen in der Pause. Auch ein Unentschieden hätte ja zur Zementierung des größten Er- der Vereinsgeschichte gereicht. Doch er hatte kaum ausgesprochen, als der SC Bubesheim einen weiteren Konter fuhr. Die Cosmos-Hintermannschaft war diesmal ausnahmsweise nicht im Bilde und Winter-Neuzugang Esse Akpalloo schlug zum zweiten Mal eiskalt zu (50.).
Noch blieben 40 Minuten, um den Ausgleich zu erzwingen. Und die Aystetter taten, angetrieben vom überragenden Patrick Sziulagyi, alles dafür. Doch Bubesheim erstickte gekonnt die Aystetter Bemühungen.
M. Bader – Wagner, Schaab, T. Bader, Hille, Eggle, Tu. Demir, Ta. Demir, Schnell (90.+2 Acigöz), Akpa loo, Cevik
Der TSV Ziemetshausen hat mit einem 2:1-Sieg beim Tabellenzweiten TSV Babenhausen seine Ambifolges tionen auf Platz fünf in der Abschlussrangliste untermauert. Es wäre das beste Ergebnis der Ziemetshauser seit ihrem Aufstieg ins schwäbische Oberhaus. Das Meisterschaftsrennen in der Fußball-Bezirksliga Süd bleibt dennoch offen, da Spitzenreiter TV Bad Grönenbach den Ziemetshauser Steilpass nicht nutzen konnte und seinerseits zu Hause gegen den TSV Bobingen 1:3 verlor.
Die Unterallgäuer starteten gut organisiert und hatten zunächst deutlich mehr Spielanteile. Gefährlich wurde es vor dem Ziemetshauser Gehäuse allerdings sehr selten. Zum einen waren die Abwehrspieler der Gäste sehr gut auf die Babenhauser Offensive eingestellt und zum anderen landeten die weiten Bälle der Gastgeber nur selten in den eigenen Reihen. Ziemetshausen nutzte in der 25. Minute die erste sich bietende Gelegenheit und Michael Klimm schlenzte den Ball aus zwölf Metern ins lange Eck. Babenhausen hatte kurz vor der Halbzeit eine große Möglichkeit um Ausgleich, aber Marco Gröner verpasste im Anschluss an einen Eckball die Hereingabe von Marcel Kössinger knapp. Die Platzherren starteten wieder engagiert in die zweite Hälfte, doch bereits nach acht Minuten stellte Daniel Bobitiu mit einem Sonntagsschuss auf 0:2. Babenhausen startete nun einen Sturmlauf und schnürte Ziemetshausen in der eigenen Hälfte ein. Doch es blieb dabei: Die entscheidenden Pässe kamen zu selten an und die wenigen sich bietenden Gelegenheiten wurden vergeben. Max Gauder schaffte in der 80. Minute per Foulelfmeter immerhin noch den Anschluss. Der Ausgleich wollte aber auch in der fünfminütigen Nachspielzeit nicht mehr gelingen.
Leisenberger, A. En dres (74. Miller), F. Klimm, Frey, Hillen brand, S. Endres, M. Klimm, Bobitiu (90. S. Klimm), Cisowski, Eppler, König (86. Mai er)