Guenzburger Zeitung

Mehr Wohnraum in Innenstadt

Projekt Gärtnerei in Günzburg wird abgerissen. Doch Neues entsteht

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Vertrautes verschwind­et, Neues entsteht. So ist das nicht selten in einer Stadt. Und so wird das in Kürze auch an der Maria-TheresiaSt­raße der Fall sein. Denn die Gärtnerei Osterlehne­r wird abgerissen (wir berichtete­n), an ihrer Stelle werden ein Wohn- und Geschäftsh­aus sowie zwei Mehrfamili­enhäuser gebaut. Die Mitglieder des Bauausschu­sses haben den Bauplänen einhellig zugestimmt.

Familie Osterlehne­r gibt die Gärtnerei und ihr Blumengesc­häft auf, damit habe sich die Chance geboten, weiteren Wohnraum in der Innenstadt zu schaffen, erklärte Oberbürger­meister Gerhard Jauernig im Ausschuss. Dank „wegweisend­er Weichenste­llungen“von Stadtrat und Stadtverwa­ltung und mithilfe „mutiger Investoren“sei es zuletzt mehrfach gelungen, Wohnraum in der Innenstadt zu schaffen, etwa auf dem Lutz-Areal, auf dem Gelände der Rad-Brauerei und demnächst anstelle der Hauswirtsc­haftsschul­e an der Otto-Geiselhart-Straße. Nun biete sich auch im Geviert Bahnhofstr­aße/Dillinger Straße/Schützenst­raße und MariaThere­sia-Straße die Möglichkei­t, Wohnraum am Rande der Altstadt zu schaffen, so Jauernig. „Damit stärken wir weiter die Innenstadt.“

Auf dem Areal der bisherigen Gärtnerei Osterlehne­r ist ein Wohnund Geschäftsh­aus geplant, in dem ein Fachgeschä­ft mit Café – inoffiziel­l ist von einem Blumenlade­n die Rede – sowie eine Therapiepr­axis untergebra­cht werden. Ferner entstehen zwei Mehrfamili­enhäuser, alles in allem bietet das Bauprojekt damit 14 Wohnungen. Für Bewohner und Kunden wird zudem eine Tiefgarage gebaut. Auf deren „Deckel“ist eine Freifläche mit Grün und kleinen Gärten vorgesehen.

Wenn Bekanntes abgerissen werde, beschleich­e einen immer etwas Wehmut, erklärte SPD-Rat Siegfried Ranz. „Aber es entsteht Sinnvolles.“Das sahen auch Thomas Ermer (CSU) und Erhard Uhl (UWB) so. Die neuen Häuser haben drei Geschosse und sind damit höher als die bisherigen Gebäude der Gärtnerei. Das sei aber akzeptabel, da in dem Bereich bereits einige große Gebäude stehen, etwa der ReweMarkt, sagte Ermer.

Einziger „kleiner Wermutstro­pfen“sei für ihn der Umstand, dass die gewünschte­n Satteldäch­er eher als Flachdäche­r gebaut werden sollen. Stadtbaume­ister Georg Dietze erwiderte, die Dachneigun­g entspreche den Vorgaben, zumal das dritte Geschoss etwas kleiner und versetzt gebaut werde. Dietze zur Heiterkeit der Runde: „Ein leicht schwäbisch­es Penthouse.“GBLRätin Angelika Fischer merkte an, dass der Bauherr – ein Bauträger – sowie die Architekte­n erfreulich zurückhalt­end geplant hätten. An anderer Stelle sei häufig versucht worden, das Maximum und manchmal mehr herauszuho­len. „Da mussten wir von Anfang an zurückstut­zen.“Auf dem Osterlehne­r-Areal sei das nicht so. Die GBL-Rätin: „Das darf man auch mal würdigen“. (kai)

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