Perspektiven für sozialen Wohnungsbau
Günzburger OB kündigt Pläne an
Der Bauboom in Günzburg ist ungebrochen. Dabei entstehen überwiegend Wohnungen, die eher hochpreisig zu nennen sind. Vom sozialen Wohnungsbau ist selten die Rede. Darauf machte SPDStadträtin Simone Riemenschneider-Blatter bei der Diskussion über die Neubebauung des Geländes der Gärtnerei Osterlehner, an der Maria-Theresia-Straße, im Bauausschuss aufmerksam. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig kündigte an, demnächst Pläne vorzustellen, „wo in den sozialen Wohnungsbau investiert werden könnte“.
Simone Riemenschneider-Blatter erinnerte an das „Salzburger Modell“, das inzwischen auch von der Landeshauptstadt München übernommen wurde. Danach muss bei großen Wohnbauprojekten ein gewisser Anteil an preisgünstigen und sozial verträglichen Wohnungen angeboten werden. „Eine solche Mischung sollten wir auch in der Günzburger Innenstadt bekommen“, erklärte die SPD-Rätin. Oberbürgermeister Jauernig erwiederte, dieses Ziel sei fraglos richtig. In einer Stadt der Größe Günzburgs aber nicht eins zu eins umsetzbar. Denn angesichts der Grundstückspreise in der relativ kleinen Innenstadt, sei es einem Investor kaum zuzumuten, sozialen Wohnungsbau zu tätigen. Günzburg, so der OB, müsse seinen eigenen Weg finden. „Aber nicht mit dem Hammer in der Hand.“
Es gebe andere Flächen im Stadtgebiet, auf denen sozialer Wohnungsbau denkbar sei, sagte Jauernig weiter. Demnächst werde er dem Arbeitskreis Stadtentwicklung in dieser Hinsicht „interessante Perspektiven vorstellen“, kündigte der Oberbürgermeister an. Mit verschiedenen Investoren, „eventuell auch mit Baugenossenschaften“, werde an Plänen für den sozialen Wohnungsbau gearbeitet. Jauernig: „Ich denke, wir sind auf einem guten Weg.“Bei alledem dürfe aber auch der Staat nicht aus seiner Verantwortung entlassen werden. Der Oberbürgermeister: „Der soziale Wohnungsbau kann nicht nur Aufgabe einer Stadt sein.“(kai)