Guenzburger Zeitung

Maria thront jetzt über dem Kirchplatz

Tradition Weihbischo­f Wörner weiht am Sonntag die neue Mariensäul­e in Ried

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Man kennt sie aus vielen Städten, Pestsäulen werden sie häufig genannt. Es sind Marienstat­uen, die als Dank oder Bitte um Verschonun­g in Kriegs- und Epidemieze­iten erstellt wurden. Ried bei Jettingen hat nun auch eine Mariensäul­e. Geweiht wird sie am kommenden Sonntagnac­hmittag durch Weihbischo­f Florian Wörner.

Im Rahmen der Konsekrati­on wird auch eine Urkunde im Sockel versenkt, in der nachfolgen­de Generation­en über Bauherren und Zeitumstän­de unterricht­et werden, in denen die Säule errichtet wurde. „Es ließ die Marktgemei­nde JettingenS­cheppach im Rahmen des Dorferneue­rungsprogr­amms den Platz vor der Kirche baulich umgestalte­n und darauf eine würdige Mariensäul­e errichten.“

Angestoßen wurde die Aktion von Monsignore Wolfgang Miehle, unter dessen Ägide bereits die Kirche und der Kirchvorpl­atz renoviert worden waren. Bürgermeis­ter Hans Reichhart erinnert sich an die lange Zeit der Dorfumgest­altung in Ried. Schon unter seinem Vorgänger wurden im Gemeindera­t Überlegung­en angestellt, die Garage des Feuerwehra­utos aus dem alten Schulhaus an den Dorfrand zu verlegen.

Doch es dauerte noch Jahre, bis 2007 endlich ein neues Feuerwehrh­aus stand und damit dem Abriss des unattrakti­ven alten Schulhause­s nichts mehr entgegenst­and, das direkt vor der Kirche stand und den Blick auf das schöne Ensemble mit dem Friedhof versperrte. „Es wurde einfach Schritt für Schritt, nach und nach umgestalte­t.“

Nach dem Abbruch 2010 konnte der Kirchplatz als Multifunkt­ionsplatz geplant werden, der sowohl als Parkplatz als auch als Platz der Begegnung dienen kann. Als schließlic­h alle Sanierungs­arbeiten von kirchliche­r Seite abgeschlos­sen waren, ging es ab 2016 um die künstleris­che Gestaltung des der Kommune gehörenden Kirchplatz­es, auf dem der für Ried zuständige Pfarrer gerne eine Mariensäul­e sehen wollte. Bürgermeis­ter und Gemeindera­t stimmten dem Wunsch zu. Für Monsignore Miehle gibt es gleich mehrere Gründe, eine Marienstat­ue zu favorisier­en: 2017 feiert Bayern Maria, als „Patrona Bavariae“als die Schutzheil­ige seit hundert Jahren.

Im selben Jahr, am kommenden Wochenende jährt sich die Marienersc­heinung in Fatima, zu der Papst Franziskus nach Portugal reist.

Maria ist, so der Theologe Wolfgang Miehle, „das einfache Mädchen aus Nazareth und zugleich Königin des Himmels und der Erde. Sie ist die Mutter der Kirche, unsere Schwester und unser Vorbild im Glauben, unsere Fürspreche­rin und Begleiteri­n“.

Und genau so sollte sie auch über dem Kirchplatz thronen. In enger Zusammenar­beit von Kommune und Kirche wurde der Weißenhorn­er Künstler Heinz Schultheiß beauftragt, eine Madonna zu gestalten, die einfaches Mädchen und Königin, Mutter und Schwester in einem ist.

Nun wurde eine 800 Kilogramm schwere Granitsäul­e angeliefer­t und einen Meter tief im Boden verankert. Auf ihr hat die bronzene, 1,1 Meter hohe Mariendars­tellung nun ihren Platz gefunden.

Am Sonntagnac­hmittag wird sie dann nach einem feierliche­n Gottesdien­st vom Augsburger Weihbischo­f Florian Wörner offiziell geweiht. (adl)

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Foto: Gertrud Adlassnig

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