Schützenfest zur Vizemeisterschaft
Fußball Kreisliga Günzburg hat mit Burgau ganz leichtes Spiel und hofft nun auf den Aufstieg. Der Titelträger verliert. Die Abstiegskandidaten verpassen vorentscheidende Erfolge
Der FC Günzburg ist Vizemeister der Fußball-Kreisliga West und wird an der Relegation zur Bezirksliga teilnehmen. Die Entscheidung im Kampf um Platz zwei fiel gestern Abend in Form eines 7:1-Schützenfests gegen den TSV Burgau, der sich zuvor ebenso noch Hoffnungen auf den Sprung nach oben gemacht hatte. Im Tabellenkeller wurden die Entscheidungen erneut vertagt. Die direkten Duelle ín Wiesenbach und Thannhausen endeten jeweils unentschieden.
(3:0): Im Auwald entwickelte sich eine sehr einseitige Partie. Die Burgauer hatten ihre Frühjahrsmüdigkeit dabei und ehe sie sich versahen, lagen sie vor 150 Zuschauern bereits entscheidend im Hintertreffen. Andreas Nerdinger nutzte den ersten krassen Abwehrfehler zum 1:0 (8.), Maximilian Lamatsch bestrafte zwei Patzer in der Rückwärtsbewegung und im Aufbauspiel mit weiteren Treffern (14 und 20.). Für den Burgauer Torjäger Marc Sirch war das offenbar zu viel: Er schadete seinem Team, indem er sich zum zweiten Mal innerhalb einer Woche die Ampelkarte abholte (24.). Die Verwarnungen gab’s für einen Gesprächsbeitrag und ein überflüssiges Foul im Mittelfeld. Und es ging schlecht weiter für die Gäste: Patrik Merkle knallte den Ball vom Elfmeterpunkt an den Querbalken (33.).
Farbenfroh ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Als sich der Günzburger Enes Güzel und der Burgauer Muhammed Hacim eine kleine Keilerei leisteten, schickte Schiedsrichter Max Angenendt beide mit blank rot vom Feld (52.). Jetzt war mehr Platz da und die Hausherren nutzten das innerhalb von vier Minuten zu drei Treffern nach Eckstößen. Patrick Buchta und Maximilian Lamatsch jubelten aufseiten des FC, zudem traf Gästetorwart Florian Benke ins eigene Netz. Ergebniskosmetik gelang zwischendurch Patrik Merkle mit einem Schuss aus 16 Metern (71.), doch Sergen Kum stellte kurz danach den alten Abstand mit seinem Tor zum Endstand wieder her (73.).
Nach 26 Minuten vergab Michael Mändle mit einem 18-MeterSchuss aus zentraler Position die erste wirkliche Torchance in einem Spiel, in dem beiden Mannschaften das Motto „Verlieren verboten“heilig war. Das torlose Remis hilft den Gästen etwas mehr.
Zell begann schwungvoll mit gutem Flügelspiel. Zwingendes resultierte daraus nicht. Nach einer guten kamen die Hausherren besser ins Spiel und erarbeiteten sich ein leichtes optisches Übergewicht. Chancen auch hier: weitgehend Fehlanzeige. Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild. Die Angst vor Fehlern stand den Spielern teilweise ins Gesicht geschrieben. Die Hausherren erwischten den besseren Start. Doch Daniel Steck vergab in aussichtsreichster Position. Danach wieder überwiegend Mittelfeldgeplänkel. Bis zur 70. Minute, als sich Michael Wieser ein Herz fasste, allerdings ebenfalls vergab.
(1:0): Mehr als 150 Zuschauer mussten ihr Kommen nicht bereuen. In diesem Kellerderby legten die Gäste richtig gut los und drängten die Hausherren in die Defensive. Erst nach gut einer Viertelstunde konnte sich die TSG aus der Umklammerung befreien. Torchancen blieben jedoch zunächst Mangelware. Erst kurz vor Halbzeit machte Davor Grmaca auf Thannhauser Seite Ernst. Zunächst vergab er noch eine Großchance (41.), doch zwei Minuten später netzte er, mustergültig bedient von Michael Müller, per Kopf ein. Praktisch mit dem Pausenpfiff musste kassierte Arlind Berisha (TSG) für ein Handspiel gelb-rot. Auch in Unterzahl hielt die TSG-Defensive den Angriffen der Jettinger in Halbzeit zwei weitgehend stand. Lediglich Johannes Fischer hatte eine gute Möglichkeit, die er jedoch verstreichen ließ. Gegen Ende der Partie machte sich der Kräfteverschleiß bei den Hausherren bemerkbar und so kassierte Thannhausen in der Nachspielzeit noch den Ausgleich durch Benedikt Riederle (90.+2). Fast mit dem Abpfiff sah der Jettinger Bernd Forster nach einer Tätlichkeit blank Rot.
(0:0): Vor Spielbeginn überreichten die Ellzeer dem Meister ein Blumengeschenk. Dann war es allerdings mit den Präsenten vorbei. In einem technisch sehr guten und unterhaltsamen Kreisliga-Spiel fehlten zunächst nur die Tore. Das änderte sich in Hälfte zwei deutlich. David Christ eröffnete kurz nach WiederViertelstunde anpfiff den Torreigen und schoss die SpVgg in Führung. Kurz darauf erhöhte Dominik Seitz, der sich energisch gegen die Abwehr durchsetzte (56.). Offingen handelte sich dann eine unnötige Rote Karte für Stefan Smolka (er hatte einen Ellzeer weggestoßen), zeigte aber in Unterzahl Qualitäten. Zwar erhöhte Max Lauer noch auf 3:0 (80.), der Rest jedoch gehörte den Gästen. Mehr als zwei Tore Christoph Bronnhuber und Philipp Fuchs sprangen für sie freilich nicht mehr raus.
(0:1): Die Gäste gingen in dieser sehenswerten Partie durch Patrick Hartmann in Führung (58.) und alles schien für die SG zu laufen. Doch nach dem Ausgleich durch Rainer Grimminger (68.) wurde die Partie von den Holzheimern nochmals forciert. Das Kellerkind wollte plötzlich unbedingt gewinnen. Der Schuss ging aber nach hinten los, denn Andreas Abele entschied mit einem Traumtor (er traf nach einem Freistoß aus 25 Metern in den Winkel/84.) die Partie.